Donnerstag, 24.11.2011

Uns steht heute eine relativ einfache Etappe bevor. Vom Refugio Chileno wollen wir zum Refugio Cuernos wandern. 9:00 Uhr gibt es Frühstück. Dann packen wir die Rucksäcke und gegen 10:00 Uhr machen wir uns auf den Weg.

Zweite Etappe im Torres del Paine

Das erste Wegstück ist bekannt. Wir laufen wieder aus dem Tal heraus. Ein letzter Blick zurück auf das Refugio. Dann biegen wir nach ca. 2 Kilometern rechts ab. Von jetzt an führt der Weg immer entlang des rechterhand liegenden Almirante Nieto Berges.

Linkerhand des Weges haben wir einen wunderschönen Blick auf den Lago Nordenskjöld. Dieser ist nach dem schwedischen Geologen Otto Nordenskjöld, welcher in den Neunzigerjahren des 19. Jahrhunderts mehrere Expeditionen nach Patagonien leitete, benannt.

Unser Weg führt uns heute durch eine steppenartige Landschaft. Flache Büsche und Gräser bedecken den Boden. Heute geht es kaum Auf und Ab. Der Pfad führt die meiste Zeit auf einer Höhe am Berg entlang.

Gegen Mittag machen wir eine längere Pause. Das Wetter wird besser. Der in Patagonien fast immer gegenwärtige Wind reißt Löcher in die Wolkendecke. Die Sonne kommt zum Vorschein. Sofort erscheint die Landschaft um uns herum in leuchtenden Farben. Der See wird türkisfarben, die Blüten der Feuerbüsche wirken knallrot.

Die Wolken geben den Blick auf die Gipfel des Cuernos del Paine frei. Die Cuernos (Hörner) zählen zu den auffälligsten Felsformationen im Torres del Paine und sind ein beliebtes Fotomotiv.

Jetzt geht es immer wieder leicht bergauf. Felipe kennt viele gute Stellen für Fotostopps. Oft verlassen wir kurz den eigentlichen Weg um an schönen Aussichtspunkten halt zu machen.

Nach dem letzten Anstieg geht es die verbliebenen 2,5 Kilometer nur noch leicht bergab. Dann taucht es auf. In der Ferne sehen wir zwischen den Bäumen die einzelnen Hütten des Refugio Cuernos. Es dauert nun nicht mehr lange und wir haben unser heutiges Ziel erreicht.

Hier sind wir letztmalig in Hütten untergebracht. Ab morgen gibt es nur noch Zelte für uns. Martin und Joe teilen sich eine Hütte. Edgar und ich nehmen eine andere Hütte. Das Refugio liegt direkt am Fuß der Cuernos.

Da es erst früher Nachmittag ist haben wir genügend Zeit, die Annehmlichkeiten des Refugio in Anspruch zu nehmen. Es gibt eine heiße Dusche.

Von der Terrasse unserer Hütte haben wir einen schönen Blick auf den Lago Nordenskjöld. Gegen Abend wird das Wetter wieder schlechter. Regenwolken ziehen auf und der Wind wird stärker. Auf den See wirbeln Windhosen das Wasser auf.

Der Gemeinschaftsraum des Refugio ist nicht sehr groß, so dass hier in Gruppen gegessen wird. Wir sind erst gegen 20:30 Uhr an der Reihe. Nach dem Essen ziehen wir uns auf die Hütten zurück. Morgen soll die längste Etappe der Tour auf dem Programm stehen. Auf dem Weg zum Camp Pehoe wollen wir einen Abstecher ins Valle del Frances machen.

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