Anreise über den Oman nach Nepal

Mittwoch/Donnerstag, 07. – 08. November 2012

Wir sitzen auf der Terrasse der Shisha-Bar und verstehen unser eigenes Wort nicht. Aus den Boxen dröhnt überlaut „Song 2“ von Blur. Eine der in den Bars von Thamel zahlreich vertretenen Coverbands gibt ihr bestes. Hier gönnen wir uns ein erstes Everest-Bier. Es ist schon wieder 3 Jahre her, dass ich durch die Straßen von Kathmandu gelaufen bin.

Vor über 24 Stunden sind Oliver und ich in Frankfurt gestartet. Damit wir in Kathmandu noch etwas Zeit haben, sind wir schon 2 Tage vor der Reisegruppe nach Nepal aufgebrochen. Bei unserem Zwischenaufenthalt in Muscat im Oman haben wir Thomas getroffen. Er gehört auch zu unserer Gruppe und hatte die gleiche Idee wie wir.

Oman Air hat uns aufgrund des 12-stündigen Aufenthaltes in Muscat ein Hotelzimmer zur Verfügung gestellt. Wir bekommen ein Transitvisum und werden vom Flughafen in ein nahegelegenes Hotel gefahren. Am nächsten Tag ging es dann mittags gut ausgeschlafen weiter nach Kathmandu.

Unser Hotel „Vaishali“ liegt mitten in Thamel, dem Touristenviertel von Kathmandu. Von hier aus haben wir es nicht weit zu den verschiedenen Geschäften, Restaurants und Bars.

Thomas ist froh uns getroffen zu haben. Er schließt sich uns an und braucht so die nächsten 2 Tage nicht allein durch Kathmandu streifen. Später meinte er einmal, „…in die ganzen Ecken wär er ohne uns gar nicht gekommen.“

Ausflug nach Bhaktapur

Freitag, 09. November 2012

Heute wollen wir nach Bhaktapur. Mit dem Taxi fahren wir die gut 15 Kilometer hinaus aus Kathmandu. Allein das ist schon ein Abenteuer für sich. Zuerst müssen wir mal aus Thamel raus. Das Taxi zwängt sich unter regelmäßigem Einsatz der Hupe zwischen zahllosen Fußgängern, Mopeds und Rikschas durch die schmalen Gassen von Thamel. Irgendwann werden die Straßen auch breiter und wir kommen gut voran. Schneller als gedacht sind wir in Bhaktapur. Wir machen mit dem Taxifahrer eine Abholzeit aus und dann geht’s auf Erkundungstour.

Bhaktapur ist nach Kathmandu und Patan die drittgrößte Stadt im Kathmandu-Tal. Aktuell bezahlt man am Durbar Square als Tourist 1.100 nepalesische Rupie Eintritt. Ich persönlich finde diesen schöner und nicht so überlaufen, wie den Durbar Square von Kathmandu. Dies liegt vor allem auch daran, dass hier noch keine Fahrzeuge durchfahren dürfen. In Kathmandu selbst muss man immer aufpassen, dass man nicht angefahren wird. Wir besichtigen den Königspalast und die verschiedenen Tempelanlagen.

Die Stadt wurde im 12. Jahrhundert gegründet und im Laufe der Jahrhunderte durch die herrschenden Könige immer weiter ausgebaut. In den verschiedenen Stadtteilen lassen sich die unterschiedlichsten Handwerkszünfte beobachten. Besonders interessant ist der Potters Square. Hier werden unter freiem Himmel Töpferwaren hergestellt. Überall auf den Straßen und Plätzen liegen die Tonwaren zum Trocknen oder Brennen aus.

Zum Mittagessen ziehen wir uns auf ein Roof Top Restaurant zurück. In Nepal sind diese Restaurants eine gute Möglichkeit dem Trubel und Dreck auf der Straße zu entgehen und beim Essen die Aussicht über die Stadt zu genießen.

Nach dem Mittag bummeln wir weiter durch die Gassen und lassen dabei natürlich auch die unzähligen kleinen Geschäfte nicht aus. Eigentlich bekommt man in fast jedem Geschäft die gleichen Souvenirartikel. Doch irgendwie macht es auch Spaß in den Regalen herumzustöbern. Hier kaufen wir auch die ersten Gebetsfahnen, die später auf der Reise am Thorong La Pass wehen sollen. Wer hier noch nicht zuschlägt, wird aber auch unterwegs zum Pass noch genügend Möglichkeiten haben, sich damit einzudecken.

Am Nachmittag geht’s mit dem Taxi zurück nach Thamel. Unser Fahrer wartet pünktlich am verabredeten Treffpunkt. Nach einer knappen Stunde Fahrt sind wir zurück am Hotel. Anschließend erkunden wir weiter Thamel. Auch hier gibt es in den unzähligen Geschäften alles zu kaufen, was das Trekkerherz begehrt. Bei Outdoorausrüstung sollte man allerdings wissen, dass es sich hier in der Regel nicht um Originalprodukte handelt.

Zum Abendessen gehen wir in das „Ying und Yang Restaurant“. Da man hier wirklich gute Speisen bekommt, kann ich es nur jedem empfehlen. Anschließend geht es noch kurz in eine Bar. Doch schon bald ziehen wir uns in unser Hotel zurück.

Pashupatinath und Bodnath

Samstag, 10. November 2012

Nach dem Frühstück müssen wir erst Mal umziehen. Heute geht’s in das Hotel, welches für die Reisegruppe gebucht wurde. Bishnu, der uns auch schon vom Flughafen abgeholt hat, bringt uns in unser neues Hotel. Das Shanker Hotel liegt etwas außerhalb von Thamel, hat aber schon auf den ersten Blick einen wesentlich höheren Standard als unser bisheriges Hotel.

Danach wollen wir nach Pashupatinath. Da Bishnu zum Flughafen will und Pashupatinath auf dem Weg dorthin liegt, können wir mit ihm mitfahren. So sparen wir uns das Taxi.

Pashupatinath kenne ich schon von meinem letzten Nepalurlaub und so weiß ich, was uns erwartet. Pashupati, ist eine Erscheinungsform Shivas, und ein Schutzgott der frühen nepalesischen Herrscher. Der Pashupati-Tempel gelegen am Ufer des Bagmati-Flusses ist das bedeutendste hinduistische Heiligtum.

Die Hindus kommen hierher um ihre verstorbenen Angehörigen zu verbrennen und die Asche in den Bagmati-Fluss zu streuen. Diese Zeremonien können wir hier aus nächster Nähe verfolgen. Über der gesamten Anlage hängt Rauch und die Asche der vielen Verbrennungen.

Wir nehmen uns Zeit die Zeremonien in aller Ruhe zu beobachten. Der älteste Sohn des oder der Verstorbenen hat immer die Aufgabe, die Verbrennung durchzuführen. Manchmal plagt einen schon das schlechte Gewissen, das wir das alles auch noch fotografieren.

In der Anlage halten sich auch viele hinduistische heilige Männer, Sadhu genannt, auf. Diese lassen sich gern fotografieren. Allerdings nur gegen eine kleine Geldspende. Sonst wird das nichts. Auf diese Art kann man natürlich auch sein Geld verdienen. Aber sie geben nun mal ein super Motiv ab. Deshalb spenden auch wir eine Kleinigkeit und kommen so zu unseren Fotos.

Von hier aus laufen wir quer durch die Stadt zur Bodhnath-Stupa. Mit 40 Metern Höhe und auch Durchmesser ist sie schon von weiten über den Dächern der Stadt gut auszumachen. Sie ist das buddhistische Heiligtum und die größte Stupa im Kathmandu-Tal.

Im Umfeld der Stupa haben sich viele Exil-Tibeter niedergelassen. Buddhistische Pilger aus Nepal, vor allem aber auch aus Tibet umrunden die Stupa als Kora im Uhrzeigersinn und drehen dabei die vielen Gebetsmühlen mit dem heiligen Mantra „Om mani padme hum“.

Wir machen es zum Mittag mal wieder in einem Roof Top Restaurant bequem. Während wir leckere Momos verspeisen, beobachten wir das rege Treiben rund um die Stupa.

Anschließend besuchen wir noch ein angrenzendes buddhistisches Kloster und holen uns den Segen der Mönche für unseren bevorstehenden Trip. So gesegnet kann auf unserer Reise ja nichts mehr schief gehen.

Danach fahren wir mit dem Taxi zurück ins Hotel. Heute Nachmittag kommt die Reisegruppe an und wir wollen diese im Hotel in Empfang nehmen. Im Hotelgarten warten wir auf sie.

Gegen 17:00 Uhr kommt die Gruppe an. Jetzt sind wir vollständig. 12 Touris und Oliver als Reiseleiter. Im Hotelgarten gibt’s eine kurze Vorstellungsrunde und Oliver erzählt uns noch ein bisschen über die bevorstehende Tour.

Zum Abendessen bleiben wir im Hotel. Wir müssen noch die Sachen für die bevorstehende Annapurna-Umrundung zusammenpacken. Alles was wir nicht benötigen können wir im Hotel deponieren.

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