Mittwoch, 09. November 2016

Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh wartet auf uns. Erneut haben wir eine lange Busfahrt vor uns. Joachim hat aber ein paar Abwechslungen eingebaut. Somit sitzen wir nicht nur im Bus, sondern bekommen auch noch ein paar kleinere Sehenswürdigkeiten zu Gesicht. Begegnungen mit exotischen Tieren sollen wir auch noch haben.

Unseren ersten Stopp legen wir in Chlong ein. Das Stadtbild ist geprägt von alten kolonialen Gebäuden. Leider hat an diesen der Zahn der Zeit schon sehr stark genagt. Das feuchte, warme Klima hat sein Übriges getan. Viele Gebäude sind in einem sehr schlechten Zustand. Trotzdem hat sich entlang der Hauptstraße ein kleiner Markt gebildet. Hier können wir, wenn wir wollten, von Fisch bis zum frisch geschlachteten Schwein alles bekommen. Wir lehnen freundlich, aber dankend ab.

Unseren nächsten Halt machen wir am Nokor Bachey Tempel. Unserer erster Khmer Tempel. Entsprechend werden die Fotoapparate gezückt. Es ist der größte Tempel in der Provinz Kampong Cham. Erbaut wurde dieser ursprünglich im 11. Jahrhundert als hinduistischer Tempel. Im Laufe der Jahrhunderte wurde er mehrfach erweitert und umgebaut. Somit hat er heute Merkmale aus den hinduistischen und buddhistischen Stilrichtungen.

Weiter geht die Fahrt Richtung Phnom Penh. Wir haben erst etwas mehr als die Hälfte der Strecke hinter uns. Den nächsten Stopp legen wir an einer Raststätte in Skun ein. Skun ist besser bekannt als Spider City.

Kaum sind wir aus dem Bus ausgestiegen, werden wir von vielen fliegenden Händlern umringt. In der Mehrheit sind das Kinder. Viele bieten uns Ananas und Bananen zum Kauf an. Einige Händler haben aber auch besondere Spezialitäten.

Von gegrillten Würmern und Heuschrecken bis zur frittierten Vogelspinne gibt’s hier alles. Heuschrecke habe ich gleich mal probiert. Schmeckt irgendwie nussig. Vogelspinne hatte ich mir eigentlich fest vorgenommen, bei dem Anblick des Spinnenberges habe ich dann aber doch lieber dankend abgelehnt. Wir müssen heute ja doch noch eine ganze Weile im Bus sitzen.

Am späten Nachmittag erreichen wir die Randbezirke von Phnom Penh. Ab hier geht’s nur noch im Schritttempo weiter. Totaler Verkehrskollaps. Der Nationalfeiertag und das Wasserfest stehen vor der Tür. Somit zieht es unzählige Besucher in die Hauptstadt.

Wir kommen kaum voran. Deshalb entscheiden wir irgendwann den Bus zu verlassen und zu Fuß die letzten Meter zum Hotel zu laufen. Hier warten wir darauf, dass der Bus mit unserem Gepäck kommt. Dieser ist jedoch weit und breit nicht in Sicht. Da es immer später wird, beschließen wir uns erstmal essen zu gehen. Gern hätten wir uns zwar vorher umgezogen. Hilft aber nichts.

Nach dem Abendessen sind wir gegen 22:00 Uhr zurück im Hotel. Von unserm Bus und dem Gepäck ist immer noch nichts zu sehen. Jetzt wird Joachim ein bisschen sauer. Er ruft den Busfahrer an. Die sitzen irgendwo in aller Ruhe und haben auch erst mal gegessen. Kurz danach taucht der Bus samt Gepäck auf. Alle gut. Nur nicht aufregen. Es gibt schlimmeres.

Jetzt können wir uns endlich auf den Zimmern frisch machen. Danach ziehen Jörg, Joachim und ich nochmal los. In einer Rooftop-Bar mit Blick auf den Mekong gehen wir noch etwas trinken. Gegen Mitternacht sind wir dann aber auch zurück. Nach einem langen Fahrtag fallen wir müde ins Bett.

[Werbung]