Sonntag, 18. November 2012
Langsam wird es spannend. Heut soll es noch bis auf 4.900 Meter Höhe gehen. Aufgrund der großen Höhen ist auch die heutige Etappe wieder kurz. 7:30 Uhr gibt’s Frühstück. Keine Experimente! Porridge mit Früchten.
Dann machen wir uns auf den Weg. Den ersten Teil kennen wir ja schon von unserem gestrigen Ausflug. Kleine Wasserläufe, die gestern noch den Weg querten, sind heute früh zu Eisflächen geworden. Bei Ledar können wir wieder die Chulu’s sehen. Danach geht es ziemlich flach am Hang entlang. Der Talboden kommt schon immer näher.
Irgendwann wechseln wir über eine Brücke auf die linke Talseite über. Danach geht es in Serpentinen ziemlich steil hinauf. Hier sollte man aufgrund der großen Höhe sehr langsam unterwegs sein. Sonst kommt mal schnell aus der Puste.
Auf 4.400 Metern Höhe steht noch ein Teehaus. Alle Trekker machen auf dieser Etappe hier nochmal Pause. Deshalb herrscht hier auch ein recht hoher Andrang. Auch wir machen Rast. Anschließend brauchen wir auf dem Schotterweg noch eine knappe Stunde bis Thorong Pedi. Der Ort besteht nur noch aus Lodges. Viele Trekker übernachten bereits hier. Wir machen aber in Thorong Pedi nur Mittagspause. Es gibt eine ziemlich wässrige Kartoffelsuppe und Ciabatti. Dazu zur Stärkung eine Cola.
Nach dem Mittag steht das steilste Teilstück unserer Etappe an. Ab jetzt laufen wir in Serpentinen hinauf zum Thorong Highcamp auf 4.900 Meter. Immer schön langsam und mit kurzen Pausen sind wir unterwegs. Dabei überholen uns zwei Einheimische, die Mountainbikes den Berg hinaufschieben. Mittlerweile wird die Annapurna-Umrundung auch immer öfters mit dem Mountainbike in Angriff genommen. Aber dieses Teilstück ist halt auch zu steil für die Radfahrer. Gegen 14:00 Uhr sind wir im Highcamp.
Wir stellen nur kurz unsere Rucksäcke ab und erklimmen noch einen kleinen Hügel von 5.000 Metern Höhe in der direkten Umgebung. Der für europäische Verhältnisse sehr hohe Berg hat in Nepal nicht mal einen Namen. Wir haben diesen für uns einfach mal zu Ehren unseres Gruppenmitgliedes Mount Edi getauft. Ich glaube aber nicht, dass dieser Name irgendwann in offizielle Nepalkarten Einzug halten wird.
Nach kurzem Gipfelaufenthalt geht’s zurück zum Highcamp. Jetzt legen wir die Sachen für die morgige Passetappe zurecht, damit es morgen früh im Dunkeln nicht zu lange dauert.
Zum Abendessen gibt’s heute Pasta mit Tomatensoße und Käse. Damit hab ich hier gar nicht mehr gerechnet. 19:00 Uhr ist für alle Schluss. Die Kälte treibt die meisten eh ganz schnell in Ihre Schlafsäcke.