Mittwoch, 30.08.2006
Nach dem Frühstück steht unser Bus auch schon bereit. Unser Fahrer ist wieder Kasim. Er bringt uns zum Flughafen.
Am Kilimanjaro-Airport heißt es erst einmal Einchecken. Die Sicherheitsvorkehrungen sind ziemlich hoch. Aufgrund der jüngsten Vorfälle dürfen wir auch hier keine Flüssigkeiten mit an Bord im Handgepäck nehmen. Deshalb packen wir alles um bzw. schütten die Wasserflaschen aus.
Mit einer ATR 72 von Precision Air fliegen wir nach Sansibar. Ich habe einen Fensterplatz. Neben mir sitzt Petra. Sie meint, dass wir Glück haben und auf der richtigen Seite sitzen. Beim Landeanflug können wir einen Blick auf Stonetown werfen. Also hole ich gleich noch meinen Fotoapparat heraus.
Wir fliegen über die Küste Tansanias, über vorgelagerte Inseln von Sansibar. Es sieht fast aus wie auf den Malediven. Dann kommt Sansibar und Stonetown in Sicht. Der Anblick ist fantastisch.
Der Flug dauert knapp eine Stunde. Die Landung auf Sansibar verlief problemlos. Doch dann fängt das Chaos erst an. Im Flughafen gibt es keine Gepäckbänder. Hier geht noch alles von Hand. Hinter einem flachen Tresen stehen die Flughafenmitarbeiter und geben das Gepäck heraus.
Unglücklicherweise sind gerade 2 Flugzeuge angekommen, so dass eine Menge Passagiere auf ihr Gepäck warten. Das Chaos nimmt seinen Lauf. Vor uns stehen jede Menge Koffer durcheinander und auf der anderen Seite drängeln alle Passagiere nach ihrem Gepäck.
Andreas und ich übernehmen die Führung. Wir drängeln uns nach vorn durch und suchen das gesamte Gepäck unserer Gruppe heraus. Dann geben wir es einfach nach hinten durch. Zwischendurch drücken wir auch anderen Passagieren ihr Gepäck in die Hand. So haben wir langsam mehr Platz. Nach einer Weile haben wir so alle Koffer und Taschen zusammen. Dann kann es ja weiter gehen.
Draußen wartet unser Bus. Das Gepäck wird verladen und wir fahren nach Stonetown. Unser Hotel für die nächsten 2 Tage ist das Tembo Hotel. Es liegt mitten in Stonetown direkt an der Küste. Es macht einen sehr guten Eindruck. Wir beziehen unsere Zimmer.
Am Nachmittag machen wir gleich noch eine Stadtrundfahrt bzw. Stadtrundgang. In den schmalen Gassen von Stonetown kann man am Anfang ganz schnell die Orientierung verlieren. Stonetown ist Weltkulturerbe, doch es macht einen ziemlich verfallenen Eindruck. Viele Häuser sind bereits eingestürzt oder sind gerade dabei. Aber niemanden interessiert das wirklich.
Danach besuchen wir noch das historische Museum im „House of Wonders“. Auf der Terrasse genießen wir auch den Sonnenuntergang. Danach trennt sich die Gruppe. Andreas, Ullrich, Irmi, Otmar und ich gehen ins „Africa House“. Hier wollen wir zu Abend essen.
Das Essen ist recht lecker und auch preiswert. Danach trinken wir noch etwas. Anschließend ziehen wir uns in unser Hotel zurück. Müde falle ich ins Bett. Das Klima ist hier doch etwas anders. Wesentlich wärmer und aufgrund des Ozeans sehr schwül.
Donnerstag, 31.08.2006
Heute steht ein Ausflug auf dem Programm. Jedenfalls für einen Teil von uns. Lisa, Gunter, Lars, Michael und ich wollen raus aufs Meer zu Delphinen und zum Schnorcheln.
Um 8:00 Uhr sollen wir vom Hotel abgeholt werden. Wie immer in Afrika, nehmen sie es mit der Zeit nicht so ganz genau. Wir verspäten uns etwas. Dann geht es aber doch los. Mit einem Kleinbus fahren wir erst durch ganz Stonetown und dann auf die andere Seite der Insel.
An dem kleinen Hafen, von dem unsere Tour aus startet, bekommen wir unsere Schnorchelausrüstung. Dann geht es zum Boot. Wir fahren erst einmal ein ganzes Stück die Küste entlang. Dabei kommen wir an verschiedenen Hotels vorbei. Anschließend geht es weiter hinaus auf das Meer.
Nach einer Weile entdecken wir schon viele andere Boote. Wir können uns bereits denken, was jetzt kommt. Wir sind bei den Delphinen angelangt. Aber irgendwie habe ich mir das anders vorgestellt. Alle Boote verfolgen die Delphinen. Wenn diese an die Oberfläche kommen, heißt es nur noch: „Jump! Jump!“. Bis wir bei ersten Mal mitbekommen haben, was passiert, ist auch schon alles wieder vorbei.
Also springen wir immer wieder ins Wasser. Versuchen unter uns die Delphine zu entdecken und wenn wir Glück haben, sehen wir auch welche. Einmal kam ein Delphin direkt auf mich zu geschwommen. Ein anderes Mal tauchten 7 Delphine unter mir durch.
Das ist schon ziemlich beeindruckend. Denn immer wenn wir wieder aufgetaucht sind, ist das Boot schon einige Meter weiter getrieben. Also heißt es, kräftig hinterher schwimmen. Ich komme mir fast vor, wie beim Training der Kampftaucher.
Nachdem wir die Aktion ein paar Mal mitgemacht haben, ist uns irgendwie die Lust daran vergangen. Warum wohl?
Wir entscheiden uns dazu, jetzt zum Schnorcheln zu fahren. Dabei geht es gemütlicher zu. Wir fahren mit dem Boot zurück. An einem Riff machen wir dann Halt. Hier sind wir auch unter uns. Jetzt können wir in Ruhe Schnorcheln.
Gegen Mittag machen wir uns auf den Rückweg. Wir fahren mit dem Boot zurück zu dem kleinen Hafen und dann mit dem Bus zurück nach Stonetown.
Für 14:00 Uhr habe ich mich mit Andreas und Ullrich verabredet. Wir wollen wieder durch Stonetown bummeln und eventuell noch einige Souvenirs einkaufen.
Wir treffen uns im Hotel. Dort essen wir auch gleich noch zu Mittag. Danach machen wir uns auf den Weg. Wir bummeln durch Stonetown und besichtigen noch die Markthalle. Ich kaufe mir irgendwann doch noch eine CD, nachdem uns diese bestimmt schon zum 10tausendsten Mal angeboten wurde.
Dann gehen wir ins „Africa House“. Wir haben genug von der Stadt gesehen. Außerdem tun uns die Füße weh. Hier setzten wir uns gemütlich hin, genießen die Aussicht und trinken zum Sonnenuntergang einen Sundowner.
Beim Abendessen bei EinheimischenUm 19:00 Uhr ist die gesamte Gruppe verabredet. Petra hat bei einer Familie ein Abendessen bestellt. Sie ist Lehrerin und verdient sich so nebenbei noch ein bisschen Geld.
Das Abendessen fällt sehr üppig aus. Es schmeckt auch sehr lecker. Allerdings ist es in der Wohnung der Lehrerin sehr warm. Deshalb bin ich auch froh, als wir nach dem Abendessen wieder raus können.
Danach gehen wir noch fast alle ins „Mercury“, eine Bar, benannt nach Freddie Mercury, welcher auf Sansibar geboren ist. Andreas, Ullrich und ich machen es uns an der Bar bequem, während die anderen Tische bevorzugen.
An der Bar lernen wir eine Einheimische kennen, die scheinbar dort hingehört und kräftig Party macht. Mit Ihr kommen wir so ins Gespräch. Es stellt sich heraus, dass sie Ärztin ist und zurzeit Urlaub hat. Sie arbeitet bei „Ärzte ohne Grenzen“. Am Sonntag muss sie wieder los. Ihr Ehemann wohnt in Dubai. Erst fliegt sie dorthin und danach in den Irak zu ihrem jetzigen Einsatzort.
Irgendwann ziehen die anderen sich ins Hotel zurück. Andreas und ich bleiben noch und quatschen weiter mit der Ärztin. Dann gibt es nichts mehr zu trinken. Es ist Sperrstunde und die Bar will schließen. Es ist mittlerweile 1:00 Uhr. Also machen wir uns auch auf den Rückweg ins Hotel.
Die Letzte Nacht in Stonetown und im Tembo Hotel bricht an. Morgen fahren wir ins Strandhotel. Dann wird nur noch relaxt.