Montag, 28. September 2015

Die Kehrseite der Trekkinggruppe. Bevor heute wieder die Trekkingstiefel geschnürt werden, dürfen wir nach gut 2 Wochen mal wieder mit dem Auto fahren.

Wir wollen zum Stok Kangri. Doch von hier aus ist es für unseren Zeitplan einfach zu weit. Deshalb warten wir nach dem Frühstück auf unseren Bus, der uns nach Stok bringt. Für indische Verhältnisse kommt dieser auch pünktlich an. Er bringt auch frische Verpflegung für die letzten Tage auf Tour mit. Ob ein neues Glas Nutella dabei ist?

Nachdem sämtliche Ausrüstung verladen ist, kann´s auch schon bald losgehen. Nach ein paar Meter sind wir ganz schnell der Meinung das es sicherer gewesen wäre, wenn wir laufen. Die Straße aus den Bergen hinaus ist ziemlich abenteuerlich. Aber wir überleben es unbeschadet.

Bald sind wir wieder auf der Hauptdurchgangsstraße im Industal. Wir kommen auf unserer Fahrt an den Klöstern Hemis, Thiksey und Shey vorbei. Schon bald kommt auch Stok in Sicht. Über der Ortschaft thront am Horizont der Stok Kangri, unser letztes Etappenziel.

Nach gut 1,5 Stunden holpriger Busfahrt kommen wir in Stok an. Am vereinbarten Treffpunkt wartet auch schon unser Horsemen mit den Mulis auf uns. Ein Muli freut sich besonders Tim wiederzusehen. Haben beide doch eine besondere Beziehung. Mehr will ich hier jedoch nicht verraten.

Die gesamte Ausrüstung wandert vom Dach des Busses auf die Rücken der Mulis. Wir machen uns abmarschbereit und schon kurze Zeit später wandern wir los.

Von Stok nach Mankarmo

Schnell haben wir die Ortschaft Stok hinter uns gelassen. Durch ein schönes und breites Flusstal führt der Weg hinauf. Hier sind wir auch nicht mehr allein unterwegs. Viele andere Gipfelaspiranten steigen heute auf. Ein paar kommen uns auch entgegen. Die Einsamkeit der Bergwelt haben wir definitiv hinter uns gelassen.

Einmal folgen wir nicht den anderen Trekkern auf dem regulären Pfad. Jigmet führt uns einen kurzen aber steilen Anstieg hinauf. Oben angekommen, können wir auch erkennen warum. Plötzlich steht er wieder vor uns. Der Stok Kangri. Noch einige Kilometer entfernt und einige Höhenmeter weiter oben, aber trotzdem sehr imposant.

Nach einen kurzen Fotostopp geht’s auf dem regulären Weg weiter bergan. Der Anstieg ist nicht schwierig. Der Pfad führt entlang des Flussbettes. Ab und zu müssen wir diesen queren. Dann laufen wir über Geröll.

Gegen 14:00 Uhr erreichen wir unser Camp in Mankarmo. Dieses ist schon von weiten zu erkennen. Viele Zelte stehen hier und einige Trekker sind bereits vor uns angekommen.

Da unsere Ausrüstung noch nicht da ist, ziehen wir uns in das große Gemeinschaftszelt des Camps zurück. Hier kann man auch etwas zu Essen oder trinken kaufen. Wir kommen mit einer Gruppe ins Gespräch, die direkt von hier aus nächste Nacht den Gipfel in Angriff nehmen wollen. Sie lassen einfach das eigentliche Basecamp aus.

Diese Taktik erspart einem eine Übernachtung in großer Höhe, funktioniert aber auch nur, wenn man vorher ausreichend akklimatisiert ist. Außerdem verlängert sie die Gipfeletappe natürlich ebenfalls um einige Stunden. Wir ziehen dann doch eine Extranacht im regulären Basecamp vor.

Irgendwann sehen wir unsere Mulis den Berg hinaufkommen. Heute sind wir faul. Wir lassen unsere Mannschaft die Zelte aufbauen. Nicht nett, aber so ist das halt heute.

Kanji hat für uns schon wieder Kekse sowie Kaffee und Tee bereitgestellt. Er meint es immer zu gut mit uns. Den Rest des Tages relaxen wir im Zelt.

19:00 Uhr gibt es Abendessen. Draußen ist es saukalt und sternenklar. Schon bald schiebt sich der Vollmond hinter den Bergen hervor. Der Mond erhellt das gesamte Camp. Der Anblick ist super aber die Kälte treibt uns sehr schnell in unsere Schlafsäcke.

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