Von Thame nach Lungden

Montag, 04. November 2019

07:00 Uhr hat sich als gute Frühstückszeit etabliert. So ist es auch heute. Wie immer haben wir am Vorabend schon das Frühstück ausgesucht und bestellt. Heute gibt’s mal Apple Pancake und boiled eggs.

Draußen packen unsere Porter schon das Gepäck. Sie schnüren unsere Taschen zusammen und verteilen diese so zu großen Pakete auf die einzelnen Porter.

Von Thame nach Lungden
Von Thame nach Lungden

Ich weiß nicht, was Philipp heute gefrühstückt hat oder wovon er nachts so träumt. Jedenfalls scheint er heute einen Job als Porter zu suchen. Er versucht sich kurz an einem Paket und nimmt dieses auf den Rücken. Das Ganze wird nur durch ein Trageband über den Kopf gehalten.

Schon nach wenigen Schritten gibt Philipp wieder auf. Unsere Träger haben sichtlich Spaß daran. Aber im Ernst. Was unsere Träger leisten verdient unseren höchsten Respekt. Das Gewicht, welches sie den ganzen Tag tragen, hat nicht selten über 40 Kilogramm. An dieser Stelle will ich schon einmal Dank an unsere Träger sagen. Dabei kommen die schwierigen Etappen mit den hohen Pässen erst noch.

08:00 Uhr brechen wir auf. Zum dritten Mal in drei Tagen erklimmen wir den Hügel hinter Thame zum Aussichtspunkt. Doch heute werden wir auf der anderen Seite wieder absteigen und den Weg nach Lungden nehmen.

Das Tal ist sehr breit, wir können vom Aussichtspunkt tief in das Tal hineinschauen. Der Weg scheint nicht besonders schwer zu werden. Insgesamt haben wir bis Lungden nicht ganz 600 Höhenmeter vor uns. Das sollte also zu schaffen sein.

Wir wandern in das Tal hinein. Nur selten treffen wir auf andere Trekker. Einige laufen auch in unsere Richtung. Andere kommen uns entgegen. Diese müssen also gestern von der anderen Seite aus Gokyo über den Renjo La gekommen sein.

Der Weg führt immer am Hang entlang. Unter uns im Tal rauscht der Bothe Koshi. Nach drei Stunden erreichen wir Marulung. Hier schickt Passang unseren Assistantguide voraus. Er soll in Lungden in der Lodge das Mittagessen klar machen. Es ist nicht mehr weit.

Gemütlich wandern wir die letzten Kilometer nach Lungden. Pünktlich zum Mittagessen kommen wir in unserer Lodge an. Wir haben nur knapp 4 Stunden für die Strecke benötigt.

Zum Mittag gibt’s Veggi- und Thunfisch-Momos. Alle hauen ordentlich rein. Trotz der Höhe von knapp 4.400 Metern ist der Appetit noch bei allen da. Das ist super.

Nach dem Mittag geht’s wieder auf die übliche Akklimatisationstour. Da lässt Oliver nicht mit sich reden. Hinter der Lodge steigen wir noch gut 100 Höhenmeter den Hang hinauf. Von hier oben können wir einen guten Blick in das Tal, die umliegenden Berge und den kleinen Ort Lungden werfen.

Später geht’s wieder runter in die Lodge. Was machen wir nun mit dem angebrochenen Nachmittag. Wir improvisieren, sammeln ein paar Steine, markieren diese mit unterschiedlich farbigem Tape und spielen eine Runde Boule. Warum auch nicht? Unsere einheimischen Guides und Träger werden neugierig und schauen auch vorbei.

Schnell spielen sie mit uns. Das wird ein ganz lustiger Nachmittag.

Als die Sonne hinter den Bergen verschwindet wird es draußen wieder sehr schnell recht kalt. Also nichts wie rein in die Lodge. Dann geht es halt im geheizten Aufenthaltsraum mit Kartenspielen weiter.

Nach dem Abendessen besprechen wir den morgigen Tag. Das wird eine schwere Etappe. Wir wollen über den 5.400 Meter hohen Renjo La. Dafür müssen wir 1.000 Meter aufsteigen.

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