Samstag, 26. September 2015
Heute liegen fast 20 Kilometer Wegstrecke und 1.600 Höhenmeter Abstieg vor uns. Doch zuerst müssen wir wieder einmal über einen Pass.
Erneut werden wir um 6:30 Uhr mit Tee geweckt. Heute waren es minus 5 Grad Celsius im Zelt. Es wird wirklich langsam Zeit in wärmere Regionen umzusiedeln.
Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen zusammen und bauen das Camp ab. In der Kälte dauert alles ein bisschen länger als sonst. Doch irgendwann ist es geschafft.
Gegen 09:00 Uhr kommen wir los. Wir wollen nicht erst nach Nimaling absteigen und von dort aus dann hinauf zu Pass laufen. Jeden zusätzlichen Höhenmeter den wir runter laufen und dann halt wieder hinauf müssen gilt es zu vermeiden.
Deshalb suchen wir uns einen Weg entlang des Hanges. Die Yaks finden ja auch immer Wege, deshalb sollten wir das auch hinbekommen.
Den Pass fest im Auge wandern wir immer am Hang entlang. Linker Hand erkennen wir den Kang Yatze, unseren falschen Dzo Jongo und im Hintergrund weitere Berge im imposanten Panorama. Einer davon muss der echte Dzo Jongo sein. Schade.
Gegen 11:00 Uhr kommen wir am Kongmaru La Pass auf 5.300 m Höhe an. Der letzte Pass auf unserer Tour. Nach einer kurzen Pause beginnen wir den langen Abstieg nach Shang Sumdo. Von nun an geht’s mit uns bergab. 1.600 Höhenmeter Abstieg liegen vor uns.
Der Weg ist sehr steil, verschneit und teilweise eisig. In Serpentinen geht’s hinunter. Zuerst komme ich ganz gut voran. Doch irgendwann wird’s ziemlich eisig. Links über mir kommen die Mulis mit unserem Gepäck. Rechts unter mir der steile Abhang. Das ist gerade so überhaupt nicht mein Ding. Doch Dank Oli und Guido komme ich auch durch die steilsten Passagen. Die quatschen mich förmlich den Berg runter.
Irgendwie schaffen wir es und erreichen die Schneegrenze. Hier wird der Weg wieder besser. Nicht mehr so steil und ohne Eis geht es weiter. Wir kommen an verlassenen Campsites vorbei. Diese nutzen Trekker, die von dieser Seite aus den Pass überschreiten wollen als letzten Übernachtungspunkt vor dem Pass. Danach müssen wir öfters ins Flussbett ausweichen. Der Regen hat den Weg vom Hang gespült.
Zwischen großen Felsblöcken und über das Wasser bahnen wir uns den Weg nach Shang Sumdo.
Je tiefer wir kommen umso besser wird der Weg. Die ersten vereinzelten Häuser tauchen auf. An den Hängen entdecken wir Blauschafe. So langsam sind wir zurück in der Zivilisation.
Am Ende des Tals können wir ein kleines Dorf erkennen. Shang Sumdo unser heutiges Ziel. Gegen 17:00 Uhr sind wir im Camp. Schnell sind die Zelte aufgebaut. Der Kiosk auf dem Campingplatz hat auch noch geöffnet und der Betreiber wittert schon sein Geschäft der Saison. Nicht ganz zu unrecht.
Hier auf 3.700 Metern schmeckt auch das Bier wieder besser! Deshalb gehen auch schnell ein paar Flaschen über den Ladentisch.
Nach dem Abendessen liegen wir trotzdem alle bereits gegen 21:30 Uhr in den Schlafsäcken.
Morgen brauchen wir aber die Zelte noch nicht wieder abbauen. Ruhetag!