Ein neuer Höhenrekord

Montag, 22.09.2008

  • Mandara Hütten (2.700 m) – Horombo Hütten (3.700 m), ca. 12 km, Gehzeit 6 Stunden 40 Minuten

Um 6:30 Uhr werden wir von unserem Koch geweckt. Er wartet bereits mit Tee auf uns. Dieser wird an das Bett serviert. Wie nobel. Alle werden so langsam wach. Wir haben unsere erste gemeinsame Nacht auf der Trekking-Tour gut überstanden.

Dann bekommen wir wieder die drei obligatorischen Schüsseln mit warmem Wasser zum Waschen an die Hütte gebracht. Wir machen uns kurz frisch. Danach packen wir gleich unsere Sachen zusammen, damit die Träger diese schon abholen können, wenn wir beim Frühstück sind. An den Hütten der Träger herrscht schon reges Treiben. Überall liegen Sachen und Gepäckstücke bereit, die nur darauf warten, zur nächsten Hütte transportiert zu werden.

Zum Frühstück gibt es Würstchen, Ei, Toast, Marmelade und Tee bzw. Kaffee. Diese Zusammenstellung wird sich so in den nächsten Tagen immer wieder wiederholen.

Nach dem Frühstück machen wir uns gegen 8:00 Uhr auf den Weg zu den Horombo Hütten. Wieder packen wir unsere Regensachen in den Tagesrucksack. Doch auch heute sollen diese dort bleiben. Die gesamte Zeit der Wanderung haben wir blauen Himmel und Sonnenschein. Erst am Nachmittag zieht es sich zu.

Wir starten wieder Richtung Maundi Krater. Noch eine ganze Weile laufen wir so durch den Regenwald. Bei ca. 3000 Höhenmetern wechselt die Landschaft dann von Regenwald in Hochmoor. Das bedeutet, der Pflanzenbewuchs ist nicht mehr so hoch und wir können besser in die Ferne blicken.

Somit können wir dann auch erstmals einen Blick auf den Kibo und den Nebengipfel, den Mawenzi, werfen. Der Weg bis zu unserem Ziel ist noch weit. Aber wir lassen uns nicht abschrecken. Im Gegenteil, das Ziel im Auge sind alle noch viel motivierter.

Mittagspause machen wir an einen kleinen Picknickplatz mit Holztischen und Bänken und einem Plumpsklo. Wir nutzen die Pause auch, um unsere verschwitzten Shirts zu trocknen. Wir hängen diese einfach über die Büsche in die Sonne.

Zum Mittagessen gibt es Hühnchen, Bratkartoffeln, etwas Obst und Tee. Die Stärkung können wir alle gut gebrauchen. Dann geht’s auch schon weiter.

Weg zu den Horombo HüttenDer Weg wird steiniger, aber er ist noch immer gut ausgebaut. Das Wandern macht hier richtig Spaß. Je höher wir kommen um so mehr ändert sich die Pflanzenwelt. Die ersten Senecien finden wir eine knappe Stunde vor den Horombo Hütten.

Nach einer Wegbiegung können wir plötzlich auch einen ersten Blick auf unser nächstes Etappenziel werfen. Nicht mehr weit und wir sind an den Horombo Hütten angekommen. Plötzlich bemerkt Kerstin, dass sie an unserer letzten Raststelle ihre Sonnenbrillen liegen gelassen hat. Da wir noch nicht sehr weit davon entfernt sind, geht unser Guide Kabila 2 zurück. Leider konnte er die Brille nicht mehr wiederfinden. Vielleicht war ja jemand anderes schon schneller oder er hat sie einfach übersehen.

Gegen 15:00 Uhr kommen wir auf den Horombo Hütten an. In dieser Höhe habe ich mich bisher noch nie aufgehalten! Doch unser Ziel liegt noch viel höher! Zur besseren Akklimatisation gehen wir auch hier gleich noch ein Stück weiter. Über die Upper Route steigen wir noch ca. 100 Höhenmeter auf. Der Weg ist hier schon sehr steinig und auf dem Geröll muss man schon mehr aufpassen. Wir nutzen diese Möglichkeit gleich nochmal zum „Stöckertraining”.

Als wir zurück sind, ist unser Gepäck schon auf unserer Hütte. Wir haben die Nr. 41. Hier bekommen wir erst mal warmen Tee. Mittlerweile hat sich das Wetter zugezogen. Wir sitzen inmitten der Wolken und es ist merklich kühler geworden.

In unserer Hütte stehen 3 Ettagenbetten. Wir haben gerade noch soviel Platz um unser Gepäck sowie die Tagesrucksäcke abzustellen. Dann ist die Hütte voll!

Ich suche mir ein sonniges Plätzchen vor der Hütte um noch mein Tagebuch der letzten Tage zu schreiben. Irgendwie komme ich hier nicht täglich dazu. Andere aus der Gruppe nutzen die Zeit um sich auszuruhen bzw. die Umgebung etwas zu erkunden.

18:30 Uhr gibt es Abendessen im Haupthaus. Hier treffen sich alle Gruppe wieder. Es geht eng zu. Die Tischplätze an den schrägen Wänden sind nicht allzu beliebt. Der Platz hier ist noch geringer als auf den Economy-Plätzen im Flugzeug, aber es geht. Aufgrund der vielen Menschen in der Hütte wird es sogar warm. Wenn die Leute beim Hereingehen doch bloß immer wieder die Tür schließen würden. Oft bleibt sie allerdings offen stehen. Dann pfeift der Wind in die Hütte.

Nach dem Abendessen gönnen wir uns noch das obligatorische Kilimanjaro Bier. Frei nach dem Motto: „We climb the Kilimanjaro! We drink Kilimanjaro!”

Auch wenn wir aufgrund des morgigen Akklimatisationstages nicht so zeitig raus müssen, liegen alle doch gegen 21:00 Uhr in Ihren Schlafsäcken.

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