Donnerstag, 10. November 2016

Heute wollen wir die Hauptstadt erkunden. Jede Menge Sehenswürdigkeiten stehen auf unserer ToDo-Liste.

Als ersten steht nach dem Frühstück der Wat Phnom Tempel auf dem Programm. Es ist der wohl bekannteste buddhistische Tempel in Phnom Penh. Bei Einheimischen und Besuchern ist dieser als Ausflugsziel sehr beliebt. Der Tempel befindet sich auf einem 27 Meter hohen aufgeschütteten Hügel.

Einer Legende zufolge, ließ die wohlhabende Witwe Daun Chi Penh im Jahre 1372 den Hügel errichten und die Anlage bauen, nachdem sie fünf Buddhastatuen am Ufer gefunden hatte. Das Wort „Phnom“ bedeutet zu deutsch „Hügel“, somit war also der Hügel der Witwe mit dem Nachnamen Penh geschaffen, Phnom Penh. Ausgangspunkt der Entwicklung der heutigen Hauptstadt Kambodschas.

Jetzt widmen wir uns dem wohl grausamsten und schrecklichsten Teil der kambodschanischen Geschichte. Der Schreckensherrschaft der Roten Khmer. Wir besuchen das Tuol Sleng Genozid Museum S21.

Unter der Herrschaft von Pol Pot war die ehemalige Schule ein Gefängnis der Roten Khmer. Hier wurde gefoltert und gemordet. Zwischen 1975 und 1976 waren hier bis zu 20.000 Menschen unter schlimmsten Bedingungen inhaftiert. Nachdem sie unter Folter Taten gestanden hatten und die Folter überlebt hatten, wurden sie auf dem Killing Fields erschossen. Später wurden die Menschen dort erschlagen um Munition zu sparen.

Nach der Befreiung des Gefängnisses haben insgesamt nur 7 Menschen überlebt. Einige der Mitarbeiter des Gefängnisses, unter ihnen der Leiter Duch, wurden teils erst nach vielen Jahren in Gerichtsverfahren zu langen Haftstrafen verurteilt. Andere aber blieben auf freiem Fuß.

Nach dem Ende der Schreckensherrschaft wurde das Gefängnis als Museum eingerichtet. Die Zellen, die Folterinstrumente aber auch menschliche Überreste, welche auf den Killing Fields gefunden wurden, sind dort ausgestellt. Jeder neue Gefangene wurde damals fotografiert und genauestens dokumentiert. Diese Bilder stellen heute ebenso einen Großteil der Ausstellung dar.

Mit gedrückter Stimmung verlassen wir das Museum. Es ist gar nicht so einfach nach diesen Eindrücken einfach so mit dem Urlaub weiter zu machen. Beim Mittagessen haben wir Zeit, wieder auf andere Gedanken zu kommen.

Anschließend haben wir auch die Möglichkeit etwas für unser Wohlbefinden zu tun. Joachim hat für die gesamte Gruppe einen Termin in einem Wellnesssalon gemacht. Die nächste Stunde gönnen wir uns eine Khmer Massage.

Am späten Nachmittag steht noch eine Bootsfahrt auf dem Mekong und Tonle Sap River auf dem Programm. Vom Wasser aus können wir uns die Skyline von Phnom Penh ansehen. Überall sind schon die Vorbereitungen für das kurz bevorstehenden Wasserfest zu sehen.

Drei Tage lang feiert ganz Kambodscha. Durch die Regenzeit führt der Mekong so viel Wasser, dass in Phnom Penh große Wassermassen in den Tonle Sap River drücken. Dann fließt der Tonle Sap River landeinwärts in den Tonle Sap See. Dieser wird dadurch um ein vielfaches größer.

Nach dem Ende der Regenzeit, fließt das Wasser aus dem Tonle Sap See wieder ab. Dadurch ist der Tonle Sap River der einzige Fluss, der seine Fließrichtung ändert. Zu diesem Zeitpunkt findet das Wasserfest statt.

Nach dem Abendessen schlendert wir noch durch die Straßen Phnom Penhs. Besuchen noch einen Nachtmarkt. Anschließend mieten wir uns noch zwei Tuk-tuks und lassen uns nochmal zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten fahren. Nachts und angestrahlt, sehen diese gleich ganz anders aus.

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