Dienstag, 22.08.2006
Die erste Nacht im Zelt liegt hinter uns. Verluste sind keine zu beklagen. Alle tauchen aus ihren Zelten wieder auf. Jetzt kann ich mir unseren Zeltplatz erst einmal genauer ansehen. Da wir gestern im Dunkeln angekommen sind, war ja nicht mehr viel zu erkennen.
Nach dem Frühstück bauen wir gemeinsam die Zelte ab. Unsere Begleitmannschaft fährt vor zum nächsten Camp Site und wir machen uns auf den Weg zu unserem ersten Game Drive. Ziel ist der Tarangire National Park. Jetzt beginnt das, weshalb wir alle nach Tansania gekommen sind. Tiere ohne Ende.
Der National Park hat von dem Fluss Tarangire seinen Namen bekommen. Der Park wurde 1970 eingerichtet und ist rund 2600 km² groß. Auf dem Höhepunkt der Trockenzeit zwischen August und November ist der Tarangire Park, besonders der Flusslauf und die angrenzenden Sümpfe, die Lebensader für die Tierwelt in diesem Gebiet.
Da nicht alle Tiere an der alljährlichen Wanderung teilnehmen, leben hier u.a. ständig Impalas, kleine Kudus, Grantgazellen und Giraffen. Bekannt ist der Park für seine Pythonschlangen.
So sehen wir auf unserer Pirschfahrt jede Menge Tiere. Große Zebra- und Gnuherden begegnen uns überall im Park. Giraffen kreuzen unsere Wege. Eine Elefantenherde wandert langsam zwischen unseren Jeeps hindurch.
Besonders beeindruckend ist eine Situation, als ein großer, ausgewachsener Elefant direkt am Straßenrand neben unseren Jeeps in aller Ruhe Gras frisst. Dabei reißt er mit seinem Rüssel große Grasbüschel heraus. Schlägt diese solange auf den Boden, bis die Erde aus den Wurzelballen heraus ist und frisst dann ganz gemütlich.
Unterwegs finden wir in einem Bau auch eine Python, die sich um einen Ast geschlängelt hat. Am Flusslauf beobachten wir die Zebra- und Gnuherden beim trinken. Dazwischen tauchen auch immer wieder ein paar Warzenscheine auf. Auch die Paviane haben Durst. So kommen auch diese an den Flusslauf.
An der Tarangire Safari Lodge legen wir eine Kaffeepause ein. Von der Terrasse aus haben wir eine super Aussicht über den Nationalpark. Jede Menge Tiere bewegen sich zu unseren Füssen durch den Park. Unter jeden Baum stehen in deren Schatten Zebras und Gnus. Giraffen wandern stolz vorbei. Am Fluss trinken Elefanten.
Zum Mittag verlassen wir den Park und fahren nach Mto Wa Mbu. Hier liegt im Ort unser zweites Camp Site. Mittlerweile hat sich dieser Platz weiterentwickelt. Jetzt kann man hier auch in Bungalows übernachten und feste Restaurantgebäude und eine Pool gibt es hier auch. Unsere Zelte sind auf dem Platz am Pool aufgebaut.
Hilda hat bereits unser Mittagessen zubereitet. Also essen wir erst einmal. Danach haben wir noch Zeit eine Runde durch den Pool zu drehen.
Am Nachmittag brechen wir zu unserem zweiten Game Drive auf. Dieses Mal führt uns unser Weg zum Lake Manyara National Park.
Hier ist die Vogelwelt in der Überzahl. Doch auch Zebras, Gnus, Affen und Elefanten treffen wir an. Am Hippo-Pool liegen die Nilpferde faul im Wasser. Die Flamingos können wir leider nur aus der Entfernung sehen, da das Seeufer sich aufgrund der Trockenzeit weit zurückgezogen hat.
Unsere Fahrer haben mit den Park-Rangern einen Deal gemacht. So können wir bis zum Sonnenuntergang im Park bleiben. Dabei trennen sich unsere Jeeps. Wir fahren zu einem Aussichtspunkt um einen Überblick über den gesamten Park zu bekommen. Ein Jeep fährt zu einer anderen Stelle.
Danach müssen wir uns beeilen, den Park zu verlassen. Normalerweise darf man im Park nicht mit Licht fahren, damit die Tiere nicht gestört werden. So fahren wir die meiste Zeit ohne Licht im fast dunklen Park bei hoher Geschwindigkeit durch sämtliche Schlaglöcher die wir finden können. Dabei verfahren wir uns noch und müssen die halbe Strecke zurückfahren. Bei dieser Jagd gegen die Zeit haben sich endgültig alle Jeeps getrennt.
Punkt 19:00 Uhr verlassen wir den Park. Am Gate schauen die Ranger schon etwas verärgert. Kurz danach treffen wir im Camp Site ein. Erst ein Jeep ist vor uns angekommen. Der dritte Jeep kommt ein paar Minuten nach uns an.
Dann gibt es auch schon bald wieder Abendessen. Hilda hat wieder Köstlichkeiten zubereitet. Am Abend findet dann noch eine Tanz- und Akkrobatikvorführung von Einheimischen statt. Die schauen wir uns natürlich noch an.
Danach ziehen sich einige in ihr Zelt zurück. Andreas und ich quatschen uns noch fest. Wir reden so über unsere bisherigen Reisen. Er ist auch ein ziemlicher Globetrotter und war bereits 10-mal mit Wikinger unterwegs.
So ist es dann auch schon 0:30 Uhr als wir zum ersten Mal auf die Uhr schauen. Bis dahin haben wir auch noch ziemlich die Bar geplündert. Jetzt gehen wir aber auch schlafen. Am Morgen soll es schließlich in die Serengeti gehen.