Montag, 30. Oktober 2017

Zum Frühstück gibt’s Pancakes mit Bananen. So lange wir noch in tieferen Lagen sind und an frisches Obst kommen, müssen wir die Change nutzen.

Abmarsch ist wieder 8 Uhr. Die Träger sind mit dem Gepäck schon seit ein paar Minuten unterwegs. Erneut liegt eine lange Etappe vor uns. Wir teilen uns den Weg mit unzähligen Muli-Karawanen. Immer wieder ziehen die Mulis an uns vorbei oder kommen uns entgegen.

Von Macha Khola nach Jagat

Die ersten Stunden gewinnen wir nicht an Höhe. Ein paar Meter über dem Fluss schlängelt sich der Weg am Hang entlang. Wirklich allein sind wir hier nicht. Viele andere Trekkinggruppen sind mit uns unterwegs. Erst in den nächsten Tagen werden diese sich immer weiter verteilen, je nachdem wie die Etappen aufgeteilt sind und in welchen Ortschaften die Gruppen übernachten.

In Tatopani machen wir eine kurze Pause. Die heißen Quellen geben dem Ort seinen Namen. Auf der Annapurna-Runde gibt es ebenfalls ein Tatopani. Dort haben wir die Quellen für ein Bad genutzt. Hier reicht die Zeit heute nur zum Händewaschen. Unsere Träger sind ebenfalls bereits hier und machen eine Pause. Sie sind schon wieder gut am Schwitzen. In diesen Augenblicken fragt man sich immer, ob das so richtig ist. Aber der Trägerjob ist sehr gefragt und für nepalesische Verhältnisse auch gut bezahlt. Gott sei Dank haben wir unsere Träger. Sie machen einen super Job. Ohne sie wäre die Tour für uns wesentlich beschwerlicher.

So machen wir uns wieder auf den Weg. Über eine Hängebrücke geht es auf die andere Flussseite hinüber. Der Weg zieht sich am Hang entlang. Teilweise ist der Pfad durch Erdrutsche zerstört. Diese stammen noch aus der Zeit des großen Erdbebens vom 25. April 2015. Dann geht es nur noch auf schmalen Trampelpfaden oder über Geröllblöcke weiter.

Später geht es wieder auf gut ausgebauten Wegen weiter. Gegen Mittag kommen wir in der kleinen Ortschaft Doban an. Hier machen wir Mittagsrast. Dorje bestellt wie immer Nudelsuppe für alle und 2 große Kannen Tee. In der warmen Mittagssonne erholen wir uns von den Strapazen des Vormittags.

Bevor wir wieder aufbrechen finden wir im Gras bei unseren Rucksäcken noch eine Gottesanbeterin. Natürlich machen wir erst noch eine kleine Fotosession mit dem wilden Tier. Dabei hat sie mich doch glatt in die Hand gebissen. Wie war das nochmal genau mit den weiblichen Gottesanbeterinnen?

Nachdem ich den Angriff des Tieres unbeschadet überstanden habe machen wir uns auf den Weg nach Jagat. Weiter geht’s bergauf und bergab. Immer wieder müssen wir über Hängebrücken. Unser Weg führt uns tiefer ins Tal hinein.

Später ist der Hang so steil und felsig, dass es keinen natürlichen oder in den Felsen gehauenen Weg mehr gibt. Direkt am senkrechten Fels ist kurz über dem Flussbett ein Stahlweg samt Geländer an den Felsen geschraubt. So überbrücken wir ein paar Meter eigentlich wegloses Gelände.

Kurz vor Jagat kommen uns immer mehr Kinder entgegen. Die Schule ist aus und die Kinder sind auf dem Rückweg in Ihre Heimatdörfer.

Gegen 16:45 Uhr kommen wir in der Lodge unseres heutigen Etappenziels an. Die Träger sind mit dem Gepäck noch nicht da. Somit bleibt uns ja nichts anderes übrig, als bei einer gut gekühlten Flasche Gorkha Bier auf die Träger zu warten.

Als die Träger ankommen ist erst mal Zeit für eine Dusche. Das Wasser ist genauso gut gekühlt, wie unser Bier. Egal.

Zum Abendessen gibt es Eier-Curry. Danach noch ein paar leckeres Momos. Anschließend sitzen wir gemütlich zusammen und lassen den Tag ausklingen. Gegen 22 Uhr liegen wir in unseren Schlafsäcken.

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