Samstag, 04. November 2017

Ausflug zum Manaslu-Basecamp oder auch bekannt als der „20-Minuten-Oli“. Wie es dazu kam, später mehr. Mit etwas Glück treffen wir heute vielleicht auf Hans Kammerlander. Kammerlander, der an seinem Schicksalsberg zwei gute Freunde verloren hat, möchte noch ein letztes Mal versuchen, auch diesen 8.000er zu besteigen.

Ausflug zum Manaslu Basecamp

Bei unserem Abmarsch aus Samageon begleiten uns viele Kinder. Heute ist Klassenfahrt. Jedes Kind hat irgendetwas für ein Picknick dabei. Laut lachend Ausflug rennen sie immer wieder an uns vorbei um kurz danach stehen zu bleiben um auf Ihre Begleiter zu warten. Als wir am Ortsausgang Richtung Basecamp abbiegen, nehmen die Kinder einen anderen Weg.

Jetzt sind wir mehr oder weniger wieder allein unterwegs. Vereinzelte Trekker haben sich heute auch vorgenommen zum Basecamp aufzusteigen. Ein paar von denen haben wir gestern schon an der Manaslu Ostwand getroffen.

Die ersten 300 Höhenmeter geht es gemütlich auf einem guten und breiten Weg durch einen Wald. Ab und zu können wir durch die Bäume einen Blick auf den Manaslu und seinen gewaltigen Gletscher erhaschen.

Danach lichtet sich der Wald, der Weg wird schmaler. In Serpentinen am Hang entlang geht es immer weiter hinauf. Der Blick auf den Gletscher und den türkisfarbenen Gletschersee ist frei. In den riesigen Gletscherspalten können ganze Autos und kleinere Häuser spurlos verschwinden. Im Himalaya haben wir es doch immer wieder mit ganz anderen Dimensionen zu tun.

Laut unserer Karte liegt das Basecamp auf ca. 4.400 Metern Höhe. Als wir diese Höhe erreicht haben ist jedoch vom Camp weit und breit noch nichts zu sehen. Dafür erreichen wir langsam die Schneegrenze. Erste Schneefelder liegen links und rechts des Weges.

Immer wieder gehen vom Manaslu Lawinen ab. Mit lautem Grollen rutschen sie in sicherer Entfernung den Berg hinunter.

Oli meint es ist nicht mehr weit zum Basecamp. Noch ca. 20 Minuten und wir sind am Ziel. Reiseleitertrick oder total verschätzt?

Jedenfalls dauert es noch gut 1,5 Stunden bis wir die Zelte sehen und am Basecamp auf 4.800 Metern Höhe ankommen. 400 Höhenmeter mehr als geplant. Ein paar Leute sehen wir im Camp herumlaufen. Hans Kammerlander ist leider nicht da. Er ist am Berg unterwegs, um den Weg zwischen den Camps zum Gipfel zu erkunden. Später auf unserer Tour hören wir, dass er die Expedition aufgrund zu viel Schnee am Berg ohne Gipfelerfolg abbrechen musste. Die Gefahren und Anstrengungen waren zu groß. Sicherheit geht vor.

Während wir Fotos machen und mit einem Kameramann reden, geht an den Hängen wieder eine gewaltige Lawine ab. Da möchte man nicht in der Nähe sein.

Am Berg ziehen Wolken auf und es beginnt leicht zu schneien. Wir entscheiden uns wieder abzusteigen und die Pause für den Mittagslunch weiter unten machen. So steigen wir 300 Höhenmeter ab. Hier unten ist es nicht ganz so ungemütlich. Wir suchen uns ein windgeschütztes Plätzchen für die Pause.

Indra und Dorje haben wieder gekochte Kartoffeln, Salz und Frühlingsrollen dabei. Die Stärkung können wir alle nach den vielen Höhenmetern gut gebrauchen.

Anschließend geht’s im Eiltempo weiter den Berg hinab Richtung Samageon. Gegen 16 Uhr kommen wir ziemlich geschafft in unsrer Lodge an. Eine tolle Tour und ein super Abenteuer liegen hinter uns.

Den Rest des Nachmittags erholen wir uns von den Strapazen des Tages.

Zum Abendessen gegen 18:30 Uhr gibst Dal Bhat. Danach sitzen wir noch bis ca. 21 Uhr zusammen. Morgen verlassen wir Samageon und gehen unseren Weg auf der Manaslu-Umrundung weiter.

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