Montag, 14. November 2016

Heute heißt es zeitig aufstehen. Wir fahren als erstes hinaus zum Banteay Srei Tempel. Dieser liegt knapp 30 Kilometer außerhalb von Siem Reap. Wir wollen gleich zur Eröffnung dort sein, um auch hier wieder vor den Massen uns umsehen zu können.

Auch das klappt ziemlich gut. Ein paar Touris hatten aber die gleiche Idee. In der tiefstehenden Morgensonne erstrahlen die Mauern des Tempels in einem besonderen Glanz. Der Tempel wurde im 10. Jahrhundert errichtet. Im Verhältnis zu Angkor Wat und Angkor Thom ist dieser wesentlich kleiner. Die Ausdehnung beträgt nur 200 Meter.

Langsam kommen auch immer mehr Besucher am Tempel an. Das Gelände füllt sich immer mehr. Wir fahren zurück. Nun geht es zu Ta Keo Tempel.

Der rechteckige Tempel ist ein klassischer Tempelberg. Über mehrere Terrassen ragt er in die Höhe. Der Bau des Tempels wurde bereits im 10. Jahrhundert unter König Jayaverman V. begonnen und unter Suryavarman I. vollendet.

Nach ausgiebiger Besichtigung fahren wir weiter zum Ta Nei Tempel. Die Straßen werden immer schmaler und enger. Rechts und links ist dichter Dschungel. Der Bus kommt kaum noch durch. So ähnlich müssen sich die Entdecker von Angkor gefühlt haben. Nur das sie nicht mit dem Bus unterwegs waren.

Irgendwann geht’s auch nicht mehr weiter. Wir steigen aus und legen die letzten Meter auf dem schmalen Weg zu Fuß zurück. Dann taucht der Ta Nei Tempel auf. Die Ruinen wurden so belassen wie sie gefunden wurden.

Der Tempel ist nicht groß, aber da wir hier ganz allein unterwegs sind, ist der Besuch sehr eindrucksvoll. Diese Stille, als wir zwischen den Ruinen herumlaufen, findet man an den anderen berühmten Tempeln nicht. Dort sind einfach viel zu viele Besucher unterwegs.

Wenn wir uns jetzt schon wie kleine Entdecker fühlen, wollen wir nun auch auf den Spuren von Lara Croft wandern.

Es geht weiter zum Ta Prohm Tempel, auch bekannt als Tombraider-Tempel. In mitten des Dschungels erbaute im 12. Jahrhundert Jayavarman VII. eine 1.000 mal 600 Meter große Tempelanlage – Ta Prohm.

Während andere Tempel nach ihrer Wiederentdeckung teilweise aufwändig saniert wurden, beschloss man Ta Prohm so zu belassen, wie es der französische Wissenschaftler Henri Mouhot 1860 im kambodschanischen Dschungel vorgefunden hat.

Im Laufe der Jahrhunderte haben die Wurzeln von Kapok-Bäumen und Würgefeigen die Mauerwerke der Gebäude festumschlungen und noch immer im Griff. Das macht den Tempel so einzigartig und eindrucksvoll.

Die riesigen Wurzeln und alten Gemäuer geben ein wunderschönes Fotomotiv ab. Durch die Dreharbeiten zum Tombraider-Film wurde der Tempel noch bekannter. Deshalb ist der Besucherandrang hier auch besonders groß.

Wir lassen Lara Croft und Ta Prohm hinter uns. Nun schauen wir noch für einen kurzen Abstecher beim Banteay Kdei Tempel vorbei. Auf der Rückfahrt nach Siem Reap machen wir noch einen Fotostopp am Prei Rup Tempel.

Am frühen Nachmittag sind wir zurück im Hotel. Wir gönnen uns jedoch nur eine kurze Pause. Viola, Jörg und ich wollen nochmal raus nach Angkor Wat. Wir haben da noch eine kleine Idee. Vor dem Hotel mieten wir uns ein Tuk-tuk. Dieses hat es nicht einfach sich durch den dichten Verkehr in Siem Reap zu kämpfen. Das Wasserfest ist im vollen Gange. Einige Straßen sind gesperrt. Andere vom Verkehr völlig überfüllt.

Wir schaffen es jedoch aus der Stadt raus und sind noch pünktlich vor Sonnenuntergang bei Angkor Wat.

Hier haben wir gestern einen Fesselballon entdeckt. Mit diesem möchten wir heute aufsteigen und uns Angkor Wat im Lichte der langsam untergehenden Sonne ansehen.

Gesagt, getan. Schnell sind die Tickets gekauft und schon geht’s in die Luft. An einem Stahlseil schwebt der Ballon in 120 Metern Höhe. Von hier aus haben wir einen wunderschönen Blick über das gesamte Areal von Angkor Wat.

Als die Sonne untergeht, stehen wir auch wieder mit beiden Beinen auf festem Boden. Der Ausflug hat sich nochmal gelohnt. Die 20 US-Dollar für den Ballon waren es auf jeden Fall auch wert.

Mit dem Tuk-tuk geht’s zurück in die Stadt. Hier wartet der Rest unserer Gruppe auch schon auf uns. Gemeinsam wollen wir zum Abendessen gehen. Nach dem Abendessen ziehen wir noch eine Weile durch die Pub Street. Das volle Kontrastprogramm. Während wir tagsüber in Jahrtausende alten Ruinen unterwegs waren, reiht sich hier eine Kneipe und Disco an die andere. Jede versucht seinen Nachbarn mit der Lautstärke der Musik zu übertrumpfen.

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