Samstag, 18. Mai 2013

Es kommt wie es kommen musste. Der gestrige Regen macht uns einen Strich durch die Rechnung. Alle Straßen in die Berge sind gesperrt. Nichts geht mehr. Die Polizei will sich erst ein Bild von der Lage machen und hat alle Fahrten aus Sicherheitsgründen in höhere Regionen untersagt. Da es sich bei den Straßen in der Regel nur um Schotterpisten handelt, können diese durch starken Regen und Sturzbäche schon mal schnell zerstört werden.

Jetzt muss ein Alternativprogramm her. Unsere eigentlich geplante Tour ist gestrichen. Tobias und Elmar haben auch schon Ideen. Für den Vormittag steht Kultur auf dem Programm. Ein Teil der Gruppe besucht das archäologische Museum in San Pedro. Ein anderer Teil der Gruppe, einschließlich mir, sucht das Meteoritenmuseum auf.

Hier sind die verschiedenen Arten von Meteoriten, welche auf der Erde gefunden wurden, ausgestellt. Ein professioneller Meteoritenjäger führt uns durch die Ausstellung, erzählt uns viel wissenswertes über seine Arbeit und die unterschiedlichen Meteoriten, ihre Entstehung, ihre Reise durch das Weltall und ihrer Bruchlandung auf der Erde. Die Atacamawüste ist neben dem Fakt, dass es hier kaum regnet ebenso berühmt für sehr viele Meteoritenfunde.

Bis zum Mittag halten wir uns in dem Museum auf. Dann geht’s zurück zum Hostal für eine kleine Pause. Für den Nachmittag hat sich Tobias noch eine kleine Tour einfallen lassen.

Mountainbike-Tour im Valle de la Luna

Mit Mountainbikes fahren wir zum Valle de la Luna (Tal des Mondes) 17 km außerhalb San Pedros. Aufgrund der Wettersituation sind wir hier natürlich auch nicht allein unterwegs.

Viele Touristen haben den Weg hierher gefunden. Die bizarre Mondlandschaft ist besonders am späten Nachmittag, wenn die Sonne tief steht und zum Sonnenuntergang sehr interessant.

Unterwegs machen wir im Tal immer wieder Fotostopps. Einmal wandern wir auch noch auf einen Hügel hinauf. Hier haben wir einen schönen Blick über das Tal und können das Farbenspiel beobachten.

Leider funktioniert bei meinem Bike die Gangschaltung mehr schlecht als recht, so dass ich mich die Steigungen ganz schön hinaufquälen muss und weite Teile auch schiebe.

Auf der Rückfahrt nach San Pedro ist die Sonne bereits untergegangen. Unsere Stirnlampen erhellen uns den Weg. Aber irgendwann verliere ich den Anschluss an die Gruppe. Elmar ist bei mir geblieben. Ich habe auf mein Mountainbike keinen Bock mehr. Als die Gangschaltung mal wieder streikt und meine Beine auch keine richtige Lust mehr haben, machen wir eine kurze Pause am Straßenrand. Ein Pickup hält an und der Fahrer erkundigt sich, ob alles in Ordnung ist.

Ich nutze die Chance und wir fragen den Fahrer, ob er mich und mein lahmendes Bike auf der Ladefläche mit zurück nach San Pedro nehmen kann. Gesagt, getan. Eine Minute später sitze ich hinten auf dem Pickup und wir rasen durch die Dunkelheit.

Später fliegen wir auch am Rest der Gruppe vorbei. Diese stehen schon am Talausgang und warten dort auf Elmar und mich. Ich rufe diesen noch kurz zu, dass Elmar gleich kommt und ich in San Pedro auf sie warten werde und schon sind sie wieder in der Dunkelheit verschwunden.

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