Sonntag, 19. Mai 2013
Die Situation in den Bergen soll sich wieder entspannt haben. Nach und nach werden die Straßen wieder freigegeben.
Für heute ist ein Ausflug zu den Lagunen Miscanti und Miniques geplant. Noch wissen wir nicht, ob auch die Straße dorthin frei ist. Das soll erst im Laufe des Vormittags feststehen. Da wir aber bis dorthin sowieso eine längere Busfahrt vor uns haben, fahren wir erst mal los.
Unterwegs sehen wir hoch oben in den Bergen die Zentrale von ALMA. ALMA steht für Atacama Large Millimeter/submillimeter Array. Es ist das größte Radioteleskop der Welt und hat im März dieses Jahres offiziell seinen Betrieb aufgenommen. Es besteht aus 66 einzelnen Antennen, welche sich jedoch noch weiter oben auf 5.000 m Höhe auf einem Hochplateau befinden. Diese sind hier von der Straße aus nicht zu sehen.
Einen ersten Stopp machen wir in der kleinen Stadt Toconao zu einer kurzen Stadtbesichtigung. Ein paar Häuser, eine zentraler Platz mit Kirche, das ist auch schon alles.
Schon bald geht es weiter. Im Ort Socaire erkundigt sich Jesus nochmal, ob die Straßen wirklich offen sind. Es soll wohl so sein. Mittlerweile sind wir schon auf ca. 3.500 m Höhe. Noch etwas weiter oben können wir schon die Schneegrenze sehen. Tobias ist sich noch nicht sicher, ob es wirklich klappt.
Wir machen an der Schlucht Quebrada Nacimiento nochmal Pause. Hier wollen wir eine kleine Wanderung unternehmen, denn noch befinden wir uns unterhalb der Schneegrenze.
In der Schlucht sind viele Kletterern unterwegs. An den unterschiedlichsten Stellen können wir sie beobachten. Nach einer kurzen Wanderung suchen wir uns eine schöne Stelle für eine Mittagspause.
Dann geht’s zurück zum Bus und wir versuchen zu den Lagunen durchzukommen. Doch schon bald sind wir mitten im Schnee. Die Asphaltstraße selbst jedoch ist noch frei. Auf gut 4.000 m Höhe müssen wir jedoch von der Asphaltstraße runter und auf eine Schotterpiste abbiegen. Und hier ist Schluss. Die Piste ist voll mit Schnee. Für den Bus gibt es kein Durchkommen und zum Laufen ist es noch zu weit.
Nun stehen wir da! Enttäuschung. Dabei hatte jeder schon die Bilder aus dem Internet im Kopf. Das Farbenspiel der Lagunen und die Spiegelungen der Vulkane im Wasser. Das alles werden wir hier nun nicht sehen. Aber was sollen wir machen. Da kann ja nun niemand etwas dafür.
Wieder muss für den Rest des Tages ein Alternativprogramm her. Tobias als guter Guide hat auch hier schon etwas in Planung. Auf der Rückfahrt nach San Pedro machen wir einen Abstecher zum Salar de Atacama, der größten Salzpfanne im Norden Chiles.
Dort fahren wir zur Laguna de Chaxa, auch bekannt durch seine Flamingokolonie.
Hier auf 2.300 m Höhe ist es schon wieder brütend heiß. Kurze Zeit vorher haben wir noch im Schnee gestanden.
Ein Rundweg führt durch die Lagune vorbei an Salzseen. In den Seen laufen die Flamingos herum und suchen nach Nahrung. Die schneebedeckten Vulkane am Horizont spiegeln sich auch hier im Wasser. So auch der 5.600 m hohe Vulkan El Toco. Auch dieser ist schneebedeckt. Übermorgen wollen wir diesen eigentlich besteigen!
Nach unseren Ausflug auf den Salzsee fahren wir zurück nach San Pedro.
Heute Abend bleiben wir nicht mehr so lange auf. Morgen früh wollen wir noch weit vor Sonnenaufgang zu den Geysiren von El Tatio aufbrechen.