Samstag, 11.08.2007

Die Abfahrt ist heute für 7:30 Uhr geplant. Dazu sollen wir Saif und Sammy wiedertreffen. Sie wollten gestern mit Ihren Bussen in Mombasa ankommen. Deshalb sind wir alle pünktlich und abfahrbereit in der Lobby versammelt. Doch wer nicht da ist, sind unsere Fahrer.

Irgendwann wird es dann auch Christian zu bunt und er ruft in der Agentur an. Dort heißt es, die Fahrer seien auf dem Weg zu unserem Hotel. Also warten wir weiter.

Gegen 8:30 Uhr kommt ein anderer Fahrer der Agentur am Hotel an. Kurze Zeit später ist auch Sammy da. Saif musste kurzfristig eine andere Tour übernehmen und steht uns deshalb als Fahrer leider nicht mehr zur Verfügung. Unser neuer Fahrer ist Barouk.

Wir verstauen unser Gepäck in den Fahrzeugen und verteilen uns auf die Autos. Wir fahren bei unserem neuen Fahrer mit. Schließlich müssen wir ihn doch gleich mal ausprobieren.

Sammy hat einen recht zügigen Fahrstil. Barouk ist dagegen das ganze Gegenteil. So kommt es recht schnell dazu, das Sammy aus unserem Sichtfeld verschwindet. Doch plötzlich sehen wir unser zweites Fahrzeug am Straßenrand stehen. Es hat eine Reifenpanne.

Der Reifen ist schnell gewechselt. Jedoch hat der Ersatzreifen kaum noch Profil. Allerdings soll er auch nur für den Rest des Tages seinen Dienst leisten. Heute Abend will Sammy den kaputten Reifen reparieren lassen, da dieser das weit bessere Profil hat.

Gegen 14:00 Uhr kommen wir in der Sagala Lodge an. Hier werden wir heute übernachten. Bei der Lodge handelt es sich um eine recht einfach gehaltene Anlage mitten in der Wildnis. Ich finde sie aber sehr gemütlich und passend für die Gegend.

Zur Abwechslung gibt es auch mal kein Buffet. Es gibt nur ein Menü, so ist die Auswahl nicht sehr groß. Aber es schmeckt, und das ist das Wichtigste.

15:15 Uhr brechen wir zu unserem Gamedrive in den Tsavo-East-Nationalpark auf. Im Jahre 1898 gab es hier die berüchtigten „Maneater“ von Tsavo. Innerhalb von 9 Monaten töteten 2 Löwen 140 Arbeiter, die eine Bahnlinie durch das Gebiet bauen sollten. Die Ereignisse sollen sich in unmittelbarer Nähe der Sagala Lodge abgespielt haben. Verfilmt wurde die Story unter dem Titel „Der Geist und die Dunkelheit“ mit Michael Douglas.

Wir fahren durch die Stadt Voi und von dort aus in den Nationalpark hinein. Unser erstes Ziel ist die Voi Safari Lodge. Hier gibt es ein künstliches Wasserloch, an dem regelmäßig die „roten Elefanten von Tsavo“ zum Trinken kommen.

Die Elefanten sind aufgrund der roten Erde, welche in dieser Region vorkommt, tatsächlich rot eingefärbt. Dem Wasserloch kann man sich durch einen Tunnel nähern. So kommt man bis auf wenige Meter an die Elefanten heran und kann diese aus nächster Nähe beobachten.

Dann fahren wir los. Schließlich wollen wir noch ein bisschen mehr sehen. Und dann ist es soweit. Wir finden die „Maneater“. Naja, nicht ganz. Es sind Weibchen. Eine Gruppe von 4 weiblichen Löwen hält sich in der Nähe der Straße auf. Der Anblick ist fantastisch. Da der Tsavo-Nationalpark durch viele Dornenbüsche gekennzeichnet ist, können sich die Tiere recht gut verstecken.

Doch die Löwen tun gar nicht dergleichen. Sie bewegen sich frei zwischen den Büschen hindurch und kommen direkt auf uns zu. An unseren Autos vorbei laufen sie über die Straße und verschwinden auf der anderen Seite in den Büschen.

Deshalb fahren wir weiter. Wieder stoßen wir auf eine große Gruppe von Elefanten. Eventuell sind es ja dieselben, die wir vorhin noch am Wasserloch der Lodge beobachtet haben.

Wir begegnen noch einigen Wasserbüffeln und vereinzelten Zebras. Dann geht auch schon langsam die Sonne unter. Den Sonnenuntergang beobachten wir noch im Nationalpark. Doch dann müssen wir den Park verlassen. Nach Sonnenuntergang dürfen keine Gamedrives mehr durchgeführt werden.

Wie schon gesagt, will Sammy noch den kaputten Reifen in Voi reparieren lassen. Wir, das sind Steffi, Andreas, Ronny, Christian und ich, nutzen die Chance und steigen in das Auto von Sammy. Barbara, Manfred und Ingrid fahren mit Barouk zurück zur Lodge.

Während Sammy eine Werkstatt aufsucht, gehen wir auf der anderen Straßenseite in einen Pub. Hier bestellen wir uns etwas zu trinken.

Als Sammy fertig ist, haben auch wir unsere Flaschen leer. Wir fahren auch zurück zur Lodge. Unsere anderen Mitstreiter warten bereits auf uns. Jetzt kann es Abendessen geben. Wie auch bereits zum Mittag gibt es nur ein Menü.

Danach setzen wir uns noch gemütlich an das Lagerfeuer und genießen den Sternenhimmel. Das „Kreuz des Südens“ ist sehr gut zu sehen.

Nach und nach gehen alle zu Bett. Ich bleibe noch eine Weile allein am Lagerfeuer sitzen und genieße die Ruhe. Irgendwann ziehe ich mich dann auch zurück. Jetzt brauche in mal wieder meine Stirnlampe um in meinen Bungalow zu kommen.

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