Mittwoch, 03.08.2022

Um 09:15 Uhr heißt es Tschüss Arnarstapi. Wir brechen nach Reykjavik auf. Nur in Borgarnes machen wir nochmal einen kleinen Zwischenstopp. Ansonsten fahren wir durch.

Heute ist der Tag, an dem der Vulkan ausbricht.

Gegen Mittag kommen wir am Hotel in Reykjavik an. Wir sind wieder im Hotel Klettur. Wir verabschieden uns von Páll und beziehen schnell die Zimmer.

Mit Verena brechen wir anschließend zu einem kleinen Stadtrundgang auf. So richtig auf Reykjavik konzentrieren können wir uns aber nicht.

Seit Tagen gab es auf der Reykjanes Halbinsel Erdbeben. Aus diesem Grund erwarten die Isländer den Ausbruch des Vulkans Fagradalsfjall. Und tatsächlich! Heute, an unserem letzten Tag in Island, war es so weit. Alle Nachrichten berichten von dem Ausbruch.

Dieser befindet sich ein paar Kilometer außerhalb Reykjaviks. Eine Gefahr für die Stadt besteht nicht. In der Stadt selbst bekommt man von dem Ausbruch überhaupt nichts mit.

Wir haben einen ganz anderen Gedanken. Während des Stadtrundgangs kommt die Idee auf mit dem Helikopter zum Vulkanausbruch zu fliegen. Verena versucht über die Agentur für Caro, mich und sich selbst noch für heute einen Flug zu buchen. Sie hat jedoch kein Glück.

Nach dem der offizielle Teil des Stadtrundgangs zu Ende ist, verteilt sich unsere Gruppe in alle Richtungen. Jeder erkundet die Stadt für sich selbst.

So laufen Caro und ich weiter durch die Stadt als wir einen Ticketshop entdecken, der Flüge zum Vulkan anbietet. Sowas funktioniert auch nur in Island. In Deutschland würde alles weiträumig abgesperrt werden.

Also nichts wie rein in den Ticketshop. Man bietet uns Plätze für einen Flug morgen an. Das geht doch aber nicht! Morgen früh sitzen wir schon im Flieger nach Deutschland. Wenn, dann muss es noch heute funktionieren. Nach kurzen Verhandlungen ist klar, es könnte klappen.

Wir telefonieren mit Verena und buchen drei Plätze für uns. Um 17:30 Uhr müssen wir am City-Flughafen sein. An der Hallgrimskirkja Kirche treffen wir uns mit Verena und laufen zum Flughafen.

Dort erfahren wir, dass die Zone aktuell gesperrt ist. Das Warten beginnt. Bald wird klar, wir können erst 20 Uhr fliegen. Schweren Herzens storniert Verena ihr Ticket, da sie beim gemeinsamen Gruppenabendessen dabei sein muss. Caro und ich verzichten auf das Abendessen. Der Flug hat oberste Priorität.

Nun heißt es warten. Die Agentur bestellt Pizza für alle. Zwischenzeitlich lernen wir auch unseren Piloten kennen. Er ist Deutscher und erst seit kurzen auf Island bei der Agentur beschäftigt. Auch für Ihn sind Flüge über einen aktiven Vulkanausbruch noch nichts Alltägliches.

20 Uhr gehts los. Wir heben ab und fliegen hinüber zum Ausbruchsgebiet. Bereits aus der Ferne können wir die Rauchsäule erkennen.

Dann erreichen wir das Ausbruchsgebiet und drehen immer wieder unsere Runden über das Gelände. Unter uns brodelt die heiße Lava. Aufgrund der Erdbeben hat sich eine lange Spalte geöffnet, aus welcher nun die Lava austritt. Mittlerweile hat sich bereits eine große neue Lavafläche gebildet. Die heiße Lava wird mehrere Meter in die Höhe geschleudert. Am Rand des Lavafeldes kann man ganz klein mehrere Menschen sehen.

Der Flug dauert insgesamt 45 Minuten. Absolut genial. Wir sind froh, dass das so kurz vor dem Heimflug noch geklappt hat.

Völlig aufgedreht laufen wir zurück zum Hotel. Gegen 22:00 Uhr kommen wir dort an. Wir treffen uns noch mit einem Teil der Gruppe auf ein paar Drinks und feiern den Helikopterflug, die ganze Reise und den Abschluss der Tour an der Hotelbar.

Morgen früh heißt es zeitig aufstehen. Wir müssen mit dem Bus raus zum internationalen Flughafen. Die Fahrt dauert knapp eine Stunde. Bereits gegen 07:40 Uhr startet unser Flieger nach Deutschland.

Trotzdem komme ich erst nach 1 Uhr ins Bett. Ich bin mir sicher, dass war bestimmt nicht mein letzter Besuch Islands.

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