Höhenanpassung in Thame

Sonntag, 03. November 2019

Unsere Gipfelgänger sind schon gegen 05:30 Uhr geweckt wurden und nach einen kleinen frühstück gegen 06:30 Uhr zum Sunder Peak aufgebrochen. Da habe ich mich noch dreimal im Schlafsack rumgedreht. So gut das halt in einen Schlafsack geht.

08:00 Uhr treffe ich mich mit Florian und Philipp zum Frühstück. Wir genießen die Ruhe und die Zeit. Heute lassen wir es gemütlich angehen.

Akklimatisation in Thame
Akklimatisation in Thame

Gegen 09:00 Uhr brechen wir auf. Als erstes wollen wir zum Kloster oberhalb von Thame aufsteigen. Erneut erklimmen wir den Hügel von gestern. Allerdings halten wir uns gleich links und gehen auf dem Weg Richtung Kloster hinauf.

Wir kommen an Gebetsfahnen und Mani-Walls vorbei. Bald erscheinen die ersten Häuser. Ein paar Kinder stehen vor einem Hause auf einer Terrasse. Bei dem Haus scheint es sich um eine Klosterschule zu handeln.

Wir laufen an den Gebäuden vorbei und steigen noch ein paar Stufen zum Kloster hinauf. Auf dem Platz vor dem Kloster stellen wir die Rucksäcke ab und genießen den wunderbaren Blick hinunter nach Thame und in das Tal Richtung Namche Bazar.

Währenddessen haben es unsere Freunde wahrscheinlich nicht ganz so gemütlich. Diese steigen schon seit ein paar Stunden den Sunder Peak hinauf. Wenn alles gut läuft, haben sie heute ihren ersten 5.000er auf der Tour.

Als wir hier eine Weile auf der Terrasse in der Sonne sitzen, erscheinen zwei Mönche mit großen Muscheln. Wo haben sie diese denn hier mitten im Himalaya her?

Sie blasen in die Muscheln und rufen so die Mönche zum Gebet zusammen. Gleich beginnt in dem Kloster eine Puja. Die lassen wir uns nicht entgehen. Also schnell die Trekkingstiefel ausgezogen und hinein ins Kloster. Leider dürfen wir drinnen nicht fotografieren, so dass ich hier nur davon berichten kann.

Die Mönche versammeln sich in der Gebetshalle. Vorn sitzt der Chef des Klosters. Rechts und links verteilen sich die anderen Mönche. Gemeinsam lesen sie aus ihren Gebetsbüchern die Gebete. Zwischendurch machen sie immer wieder Musik, indem sie ihre Becken schlagen und in die Trompeten blasen.

Nach einer guten dreiviertel Stunde verlassen wir die Zeremonie. Diese ist noch lange nicht zu Ende. Wir wollen uns noch ein bisschen bewegen und heute auch noch an Höhe gewinnen.

Wir wandern weiter westwärts in das Tal Richtung Rolwaling. Hier sind wir drei komplett allein unterwegs. Die Ruhe ist wunderbar. Vor zwei Tagen waren wir noch mit hunderten anderen Trekkern auf der Hauptroute unterwegs.

Bis Mittag sind wir auf knapp 4.200 Meter Höhe in das Tal gewandert. Wir entschließen uns langsam umzukehren. Auf dem gleichen Weg geht es zurück nach Thame.

Wir kommen wieder am Kloster vorbei. Noch einmal machen wir hier kurz halt. Es kann sicher nicht schaden, sich von den Mönchen etwas Beistand für die nächsten Trekkingtage zu holen. So lassen wir eine kleine Spende im Kloster.

Dann steigen wir hinab nach Thame zu unserer Lodge. Die Lodgechefin wartet schon auf uns. Sie hat Pellkartoffeln und Salz für uns als kleine Stärkung vorbereitet.

Später gibt’s ein kräftiges Sherpa-Stew zum Mittagessen. Eine knappe Stunde später kommen die ersten aus unserer Gruppe vom Sunder Peak zurück. Sie haben ein paar hundert Meter unter dem Gipfel Halt gemacht und sich die Kletterpassagen gespart.

Nur Oliver, Markus und Rinji sind weiter Richtung Gipfel gestiegen und somit noch immer unterwegs.

Draußen ziehen sich Wolken zusammen, es wird ungemütlich. So warten wir in der Lodge auf das Abendessen und die drei Gipfelstürmer.

Diese kommen kurz nachdem wir mit dem Abendessen begonnen haben auch endlich wieder in der Lodge an. Draußen ist es schon stockdunkel.

Morgen werden wir Thame wieder verlassen und weiter in Richtung des ersten der drei Pässe auf unserer Tour laufen.

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