Sonntag, 20. September 2015

Olivers Geburtstag! Deshalb wollen wir früher aufstehen und Oli ein Ständchen vor seinem Zelt halten. Doch er zerkreuzt unsere Pläne und rennt auch schon draußen rum. Tja, im Alter braucht man scheinbar nicht mehr so viel Schlaf.

Irgendwann ist er dann doch wieder in seinem Zelt. Wir nutzen die Chance und versammeln uns davor. Jetzt gibt’s das übliche Lied. Nicht schön, aber selten. Ihr wisst schon welches.

Von Markha nach Thachungtse

Oliver holt zwei Konservendosen aus seinem Gepäck. Schwarzwälder Kirschkuchen aus der Dose. Was es nicht alles gibt. Geöffnet werden diese aber erst heute Nachmittag im nächsten Camp. Oliver wollte uns wahrscheinlich nur etwas motivieren, dass wir auf dem Weg dorthin nicht langsamer werden.

Eigentlich geht es heute laut Plan nur bis Hankar. Wir haben uns jedoch dafür entschieden, nach Möglichkeit bis Thachungtse zu laufen. So sind wir bereits etwas höher und die nächste Etappe bis zum Kang Yatze Basecamp ist um einiges kürzer.

Ob das klappt, entscheidet sich aber erst unterwegs. Jigmet muss abklären, ob wir das Camp bei Thachungtse überhaupt noch aufschlagen können. Der Bauer der entsprechenden Yakweide muss dazu noch im Tal sein.

Kurz nach dem heutigen Start kommen wir am Kloster Humlung vorbei. Dieses liegt wie ein Adlernest gut 80 Höhenmeter über uns auf einer Felskuppe.

Da wir noch so gut wie keine Klöster in Ladakh besichtigt haben, beschließen wir schnell Humlung einen Besuch abzustatten. Ein kurzer, steiler Aufstieg führt hinauf. Hoffentlich hat Jigmet nicht den Schlüssel für die Klosterpforte vergessen. Ich geh nicht runter ihn zu holen.

Aber Jigmet hat diesen dabei. Er hat ihn von einem Mönch bekommen, der am Fuß des Hügels auf mögliche Besucher wartet. Nachdem wir uns auch hier den Segen für die Tour geholt haben (zum wievielten Mal eigentlich?) geht’s weiter Richtung Hankar.

Heute ist es wesentlich bewölkter. Die Sonne versteckt sich öfters, was sich sofort bei den Temperaturen bemerkbar macht.

Gegen Mittag kommen wir in Hankar an. Hier machen wir eine längere Pause. Jigmet klärt ab, ob wir auf den Campingplatz bei Thachungtse können und wir verdrücken in der Zwischenzeit die letzten Reste aus den Lunchboxen.

Bald ist klar, wir können nach Thachungtse. Deshalb geht es heute noch 4 Kilometer weiter. Dafür brauchen wir diese morgen nicht mehr gehen.

Wir lassen Hankar hinter uns zurück. Auf den Feldern können wir die Bauern bei der Arbeit beobachten. Sie ernten die Gerste und tragen diese bündelweise ins Dorf. In der Ferne können wir den Kang Yatze sehen. Morgen werden wir bereits dort im Basecamp sein.

Nach einer guten Stunde erreichen wir die Yakwiesen wo wir heute unser Camp aufschlagen werden. Unsere Mannschaft ist schon da. Das Küchenzelt steht, der Begrüßungstee ist bereits gekocht. Kanji ist dabei noch eine Überraschung für Oliver vorzubereiten.

Während wir unsere Zelte aufbauen werden wir von den Yaks und Blauschafen beobachtet. Noch immer haben Bauern Ihre Yakherden hier oben auf den Weiden.

Schwarzwälder Kirschkuchen aus der Dose Happy Birthday Oliver

Heute gibt’s zum Nachmittag nicht nur Kekse und Tee. Oliver hat ja noch sein Schwarzwälder Kirschkuchen aus der Dose. Kanji hat eine Geburtstagstorte gebacken.

Wir treffen uns alle im Gemeinschaftszelt. Noch einmal gibt’s ein Geburtstagsständchen. Dann schneidet Oli die Torte an. Sehr lecker. Mit einfachsten Mitteln in Zelt auf über 4.200 m Höhe gebacken. Das sollen deutsche Bäcker erstmal nachmachen.

Den Rest des Nachmittages lungern wir im Camp herum. Als die Sonne weg ist, wird es rasch wieder kühl. Wir verkriechen uns in unseren Zelten.

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