Mittwoch. 23.08.2006

Gegen 7:30 Uhr brechen wir vom Camp Site in Mto Wa Mbu auf. Noch führt uns unser Weg über Asphaltstrassen. Diese sind auch recht gut ausgebaut. Am Aussichtspunkt über den Lake Manyara halten wir. Von hier aus kann man den gesamten Nationalpark überblicken.

Danach geht es weiter. In Keratu machen wir noch mal einen kurzen Stopp. Hier werden alle Jeeps voll getankt.

Unser nächster Halt ist am View Point des Ngorongoro Krater. Hier können wir schon erahnen, was uns nach der Serengeti noch erwartet. Dann steht nämlich der Krater auf dem Programm. Doch jetzt fahren wir nur am Kraterrand im ca. 2200 m Höhe entlang. Am Denkmal für Professor Bernhard Grzimek halten wir noch mal für ein paar Fotos.

Dann fahren wir an der Außenseite des Kraters die Hänge wieder hinunter. Jetzt geht es Richtung Serengeti. Dazu müssen wir durch eine „Mondlandschaft“ hindurch. Staubpisten, trockene Luft und Geröll kennzeichnen unseren Weg.

Auf unserer Fahrt halten wir an der Olduvai-Schlucht an. Hier forschten Geologen und seit 1931 das Archäologen-Ehepaar Louis und Mary Leakey. Sie entdeckten eine der wichtigsten Funde der Welt zur Entwicklungsgeschichte des Menschen. Ein kleines Museum Nahe der Schlucht zeigt die Funde und erläutert die Stufen der menschlichen Evolution. Ein Blick in die Schlucht offenbart aufgrund der verschieden gefärbten Sedimentschichten einen Blick in die Vergangenheit.

Weiter geht es durch die „Mondlandschaft“. Unterwegs begegnen uns immer wieder Fahrzeuge mit Reifenpannen oder gar Achsbruch. Wir bleiben zum Glück davon verschont.

Sicher erreichen wir Nabi Hill – das Tor zur Serengeti. Hier machen wir Pause. Unsere Fahrer müssen die Permits für die nächsten 4 Tage und Nächte für uns besorgen. Das dauert eine Weile, da alle Besucher der Serengeti hier durch müssen.

Wir nutzen die Zeit um uns einen Überblick zu verschaffen. Dazu klettern wir auf den Hügel. Von hier aus können wir in die Serengeti blicken.

Danach geht es endlich los. Auf dem Weg zu unserem Camp Site machen wir gleich unseren ersten Game Drive. Deshalb fahren wir abseits der Hauptpisten. Kurz nachdem wir losfahren, sehen wir auch gleich unsere ersten Löwen. Diese liegen direkt am Straßenrand im Graben und dösen vor sich hin. Ein fantastischer Anblick.

Unterwegs finden wir dann auch noch ein paar Geier auf den Bäumen. Gazellen und Antilopen sind eine Selbstverständlichkeit.

Da es auch in der Serengeti nicht erlaubt ist, nachts mit den Jeeps herumzufahren, nutzen wir die Chance des ersten Tages. Wir bleiben solange auf der Piste bis die Sonne untergeht. So können wir den Sonnenuntergang aus den Jeeps heraus genießen. Sollten uns Ranger begegnen, können wir es immer damit begründen, dass wir ziemlich spät in der Serengeti angekommen sind. Doch weit und breit sind keine Ranger in Sicht.

Danach fahren wir in unser Camp Site, das Seronera Camp Site. Petra hat beschlossen, die nächsten 2 Tage hier zu verbringen und die Game Drives von hier aus zu starten.

Anschließend entscheiden wir, je nachdem was die Fahrer vor Ort sagen wo sich die meisten Tiere aufhalten, in welches Camp Site wir dann wechseln.

Im Camp Site angekommen, stehen wie immer unsere Zelte schon bereit. Hilda hat das Essen fertig also können wir gleich zu Abendessen. Danach setzen wir uns wieder alle um das Lagerfeuer und genießen den unglaublichen Sternenhimmel. Endlich kann mir auch jemand das Kreuz des Südens zeigen. Lars kennt sich da gut aus. Irgendwie habe ich es aber größer und dominanter erwartet.

Auch hier gelten die gleichen Regeln für die Nacht. Wenn es nicht sein muss, nicht das Zelt verlassen. Die Camp Sites sind nicht eingezäunt, so dass wir jederzeit Besuch von wilden Tieren erhalten können. In der Nacht können wir wieder einige davon hören, sogar ziemlich Nahe des Zeltplatzes.

Spät in der Nacht gehe ich wieder als einer der letzten zu Bett. Es ist einfach zu schön, so offen in der Wildnis am Lagerfeuer zu sitzen.

Donnerstag, 24.08.2006

Auf Game Drive gehen heißt zeitig aufstehen. Die besten Chancen Tiere zu beobachten sind am frühen morgen und in der Abenddämmerung. Also heißt es heute wieder 6:00 Uhr aufstehen. Kurz einen Schluck Kaffee trinken und dann geht es um 6:30 Uhr auf Game Drive.

Am Anfang begegnen wir wie fast immer Zebras und Gnus. Antilopen sind schon fast eine Selbstverständlichkeit. Doch nach einer Weile herrscht reges Treiben im Funkverkehr zwischen unseren Fahrer.

Und plötzlich gibt Manuel Gas. Egal was rechts und links an Tieren zu sehen ist, er ignoriert es und fährt immer weiter. Nach einer Weile sind wir dort angekommen, wo er so schnell hin will. Es stehen bereits einige Jeeps dort.

Auf einem Baum am Wegesrand sitzt ein Leopard und verspeist genüsslich seine nächtliche Beute. Eine Gazelle hat die Nacht nicht überlebt. Das ist natürlich ein Anblick wie er im Buche steht. Unter dem Baum sitzt bereits eine Hyäne und wartet darauf, dass sie von der Beute etwas abbekommt.

So merken wir erst gar nicht, dass wir nicht nur Beobachter sind sondern auch beobachtet werden. Hinter uns haben sich zwei Giraffen angeschlichen und betrachten die gesamte Szenerie.

Ganz klar, der Leopard war das Highlight dieses Game Drives. Gegen 10:00 Uhr fahren wir zurück ins Campe Site.

Jetzt wird erst einmal ausgiebig gefrühstückt. Hilda hat wieder einiges vorbereitet. Danach haben wir Freizeit. Einige nutzen die Zeit um noch etwas zu schlafen. Ich suche mir ein schattiges Plätzchen und genieße einfach nur die Ruhe.

Zwischendurch schreibe ich noch ein bisschen am Reisetagebuch. In den letzten Tagen bin ich einfach nicht dazu gekommen, regelmäßig meine Erlebnisse aufzuschreiben. Vor Beginn der Safari habe ich mir noch Karten von Tansania und der Serengeti gekauft. In denen vermerke ich unsere bisherige Reiseroute.

Jetzt ist es auch schon wieder Zeit zu Mittag zu essen. Danach haben wir noch Freizeit, bevor gegen 15:00 Uhr der zweite Game Drive des Tages ansteht.

Wieder treffen wir auf eine Vielzahl von verschiedenen Tieren. Das Ziel unserer Fahrt ist ein Hippo-Pool. Hier liegen viele Nilpferde einfach nur faul im Wasser herum. Der Anblick ist faszinierend.

Später finden wir unter einem Felsvorsprung noch einen Leoparden. Im Schatten versteckt er sich vor der prallen Nachmittagssonne. Er macht aber keine Anstalten aufzustehen und zeigt uns die meiste Zeit nur seinen Rücken.

Nach einer Weile fahren wir weiter. Im hohen Gras liegt eine Löwin. Nach einer Weile trottet sie davon. Es sieht so aus, als ob sie auf die Jagd gehen will.

In der Dämmerung machen wir uns langsam auf den Rückweg. Unterwegs sehen wir in etwas weiterer Entfernung noch einen Gepard. Doch auch er will nicht näher kommen. Dafür kreuzt eine Hyäne unseren Weg kurz bevor es fast dunkel ist.

Dann fahren wir zurück ins Camp. Nach dem Abendessen erzählt uns Petra wie es morgen weitergehen soll. Sie hat mit den Fahrern gesprochen und gemeinsam haben sie entschieden, dass wir in den Norden den Serengeti nach Lobo fahren werden. Dort wollen wir die nächsten zwei Nächte auf dem Lobo Camp Site verbringen.

Lobo ist das Lieblingscamp von Petra. Warum, will sie uns aber noch nicht sagen. Wir sollen erst dort ankommen und dann sollen wir es selbst sehen. Doch dabei grinst sie immer so eigenartig. Das muss ja wohl einen Grund haben.

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