Montag, 13.08.2007
Nach einer Weile begeben wir uns dann Richtung Parkausgang. Wir haben noch einen relativ weiten Weg vor uns. Wir wollen heute noch über Nairobi bis nach Naivasha. Der Lake Naivasha ist der letzte Nationalpark auf unserer Keniareise.
Die Straße aus dem Amboseli-Nationalpark Richtung Nairobi ist der Hammer. Die nächsten Stunden werden wir auf einer wahren Polterstrecke durchgeschüttelt. Sie ist der wahre Test für die Stoßdämpfer, welche an Sammys Auto schon lange nicht mehr richtig funktionieren.
Gegen Mittag erreichen wir Nairobi. Hier machen wir an einer kleinen Raststätte einen Zwischenstopp zum Mittagessen. Unsere Fahrer nutzen die Pause auch, um die Autos aufzutanken. Dann geht die Fahrt weiter. Die Strecke kennen wir ja bereits. Auf der Fahrt von der Masai Mara nach Nakuru sind wir teilweise bereits die Strecke gefahren.
Gegen 16:30 Uhr kommen wir in der Naivasha Sopa Lodge an. Die Lodge wird unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte sein. Sie liegt am Ufer der Lake Naivasha.
Als erstes beziehen wir unsere Bungalows. Diese sind ziemlich weit weg vom Hauptgebäude mit Restaurant und Rezeption. Von den Hotelmitarbeitern erhalten wir folgende Instruktion: „Nachts nicht ohne Guard frei herumlaufen!“ Ansonsten könnte es passieren, dass man direkt einem Nilpferd gegenübersteht. Diese kommen nämlich nachts aus dem See und grasen vor den Bungalows.
Da unsere Fahrer nicht in der Lodge übernachten, fahren sie zurück nach Naivasha. Steffi, Andreas, Christian und ich nutzen die Chance und fahren mit. Wir wollen uns die Stadt noch ein wenig ansehen.
In einem Supermarkt kaufen wir noch Mineralwasser für die nächsten Tage ein. Dann streifen wir durch die Pubs der Stadt. Hier steht das obligatorische „White Cap“ auf dem Programm. Sofort kommen wir mit den Einheimischen ins Gespräch.
Irgendwann müssen wir jedoch los. Schließlich wollen wir zum Abendessen in der Lodge sein. Einer der Einheimischen besorgt uns eine Fahrgelegenheit. Ein Bekannter von ihm fährt uns mit seinem Privatauto zurück. Nachdem wir einen Fahrpreis ausgehandelt haben, fährt er schnell noch zur Tankstelle, damit er die Strecke auch schafft.
An der Einfahrt zur Lodge müssen wir den Wachmännern erst klar machen, dass wir hier wohnen. Unser Transportmittel sieht nämlich nicht so aus, als ob es auf das Gelände gehört. Schließlich lassen sie uns aber doch hineinfahren.
So kommen wir doch noch einigermaßen pünktlich gegen 20:15 Uhr zum Abendessen an. Die anderen unserer Gruppe sind schon kräftig dabei.
Dann ziehen wir uns in die Bungalows zurück. Der Guard wartet schon und begleitet unsere Gruppe. Ob er uns wirklich vor eventuell auftauchenden Nilpferden beschützen kann? Ich bezweifle das irgendwie. Naja, der Service zählt.
Dann treffe ich mich noch mit Steffi und Andreas bei den beiden auf dem Balkon. Da sie direkt über uns wohnen, ist der Weg nicht all zu weit und ich kann auf einen Guard verzichten. Wir wollen mal sehen, ob wir nach Einbruch der Dunkelheit ein paar Nilpferde entdecken.
Aus Naivasha haben wir uns ein paar Six-Packs mitgebracht. Die ersten Dosen werden diesen Abend noch geleert. Und dann ist es soweit. Die Nilpferde kommen. Das erste taucht zwischen den Bäumen direkt vor dem Balkon auf. Es ist vielleicht 30 Meter entfernt. Ein zweites Nilpferd taucht später noch rechts neben dem Bungalow auf. Erst haben wir nur gehört wie es frisst. Dann kam es auch noch zum Vorschein.
Spät am Abend ziehe ich mich in mein Zimmer zurück.
Dienstag, 14.08.2007
Heute können wir richtig ausschlafen. Der Ausflug auf den Lake Naivasha steht erst nach dem Mittagessen auf dem Programm. Also schlafen wir auch aus. Das Frühstück verpassen wir.
Den Rest des Vormittags nutzen wir, um uns die Lodge anzusehen und ein paar Fotos zu schießen. Dann ist auch schon Mittagszeit. Zum Mittag treffen wir Christian im Restaurant. Die anderen unserer Gruppe liegen noch am Pool. Wir nutzen die Zeit für ein ausgiebiges Mittagessen. Immerhin haben wir ja das Frühstück ausgelassen.
14:30 Uhr fahren wir zum Lake Naivasha. Wir wollen mit einem Motorboot zur Halbinsel Crescent Island übersetzen. Nachdem wir alle mit Schwimmwesten ausgestattet wurden, geht es zum Motorboot. Mit dem Boot fahren wir Richtung Crescent Island. Unterwegs treffen wir auf die ersten Nilpferde.
Dann kommen wir auf der Insel an. Wir werden bereits erwartet. Ein Führer wird uns die Insel zeigen. Doch im Hintergrund braut sich gerade ein Unwetter zusammen.
Deshalb entscheiden wir uns, mit unserem Inselrundgang noch etwas zu warten. Wir stellen uns in einer Strohhütte unter. Leider ist die Hütte am höchsten Punkt der Insel und das Gewitter nähert sich immer weiter. Mittlerweile regnet es auch sehr stark. Nach ein paar Minuten ist das Unwetter jedoch über uns hinweggezogen. In der Hütte sind wir einigermaßen trocken geblieben.
Als der Regen aufhört beginnen wir mit unserer Wanderung. Auf der wie eine Mondsichel geformten Insel leben Zebras, Wasserböcke, Impalas, Thomsongazellen, Dikdiks und Giraffen. Alle Tiere wurden auf die Insel gebracht.
Hier kommen wir den Giraffen bis auf wenige Meter nahe. Da die Tiere Menschen gewöhnt sind, haben sie ihre Scheu verloren.
Nachdem wir mit den Giraffen eine Fotosession hatten, machen wir uns wieder auf den Weg zu unserem Boot. Langsam müssen wir wieder zurück zum Festland.
Wir fahren mit dem Boot am Ufer der Halbinsel entlang. So können wir noch einige Wasserböcke beobachten. Dann kommen wir in nächster Nähe an Nilpferden vorbei.
Am Festland wartet bereits Barouk auf uns. Er bringt uns zurück zur Lodge.
Bereits gestern haben wir auf der Fahrt zur Lodge am Straßenrand einen Pub, den South Lake Club, gesehen. Auch heute fahren wir wieder daran vorbei. Wir beschließen, dem Pub heute noch einen Besuch abzustatten.
Nachdem wir in der Lodge angekommen sind und die anderen abgeladen haben, fahren Ronny, Andreas, Christian und ich mit Barouk zurück. Er setzt uns am South Lake Club ab. Selbst Barouk hat Bedenken, dass wir hier gut aufgehoben sind und wieder zurück zur Lodge kommen. Doch wir sind uns sicher.
Wir gehen in den Pub, bestellen unser „White Cap“ und reden über den nun schon fast vergangenen Urlaub. Was haben wir nicht alles in den letzten 2 Wochen erlebt. Wir lassen den Urlaub nochmal an uns vorüberziehen.
Da wir versprochen haben, dieses mal pünktlich zum Abendessen da zu sein, machen wir uns um 19:30 Uhr auf den Weg.
Draußen wollen wir ein Matatu anhalten und damit zur Lodge zurückfahren. Doch irgendwie sind die Fahrer nicht bereit, uns für den normalen Fahrpreis mitzunehmen. Sie verlangen immer einen Touristenaufschlag. Das wollen wir wiederum nicht.
Immer wenn wir einen Fahrer überreden wollen, uns mitzunehmen, kommt ein anderer Fahrer vorbei und vermasselt uns die Tour. Das macht er ein paar Mal. In einem Matatu haben wir bereits gesessen. Doch dann redet der „Störenfried“ wieder auf den Fahrer ein und plötzlich ist dieser auch nicht mehr bereit, uns zu fahren.
Uns reicht es langsam. Also steigen wir wieder aus. Wahrscheinlich war es auch besser so. Denn das Matatu machte einen miserablen Eindruck.
Da langsam eine negative Stimmung gegen uns aufkommt, beschließen wir uns zurückzuziehen. Deshalb gehen wir vorsichtshalber noch in einen anderen Pub und lassen Ruhe einkehren.
Nachdem ein bisschen Zeit vergangen ist, bitten wir die Barfrau, uns ein Taxi zu rufen. Sie geht aus der Bar und kommt kurze Zeit später wieder. Sie sagt uns, dass gleich ein Fahrer da sei.
Kurze Zeit später taucht er auch auf. Wie sollte es anders sein, mit seinem Privatauto. Hierbei handelt es sich um einen uralten Datsun. Jetzt bezahlen wir natürlich mehr für die Fahrt.
Das Auto ist im Innenraum komplett mit Teppich ausgelegt. Die Fahrt zur Lodge zurück wird sehr lustig. An der Einfahrt müssen wir wieder einmal den Wachleuten klar machen, dass wir hier wohnen. Das dauert heute eine Weile. Dann dürfen wir hinein fahren. An der Rezeption kommt uns der Manager entgegen. Er grinst uns nur an, nachdem er gesehen hat, welchem Auto wir entstiegen sind.
Aufgrund der Aktion mit den Matatu haben wir es wieder nicht geschafft, pünktlich zu sein. Aber irgendwie haben die anderen auch nicht damit gerechnet. So kommen wir wieder zu spät zum Abendessen. Mittlerweile ist es bereits 20:45 Uhr. Es ist aber noch genug da.
Danach wollen Ronny und ich bei Steffi und Andreas vom Balkon aus nochmal Nilpferde beobachten. Leider tun sie uns heute nicht den Gefallen. Kein Nilpferd lässt sich blicken.
Deshalb ziehen wir uns bald auf unser Zimmer zurück.