Ruhe vor dem Sturm

Freitag, 30.10.2009

Die heutige Etappe ist noch kürzer. Wir wollen nach Periche. Damit werden wir auch endgültig die 4000er Höhenmarke überschreiten.

Von Pangboche nach Periche

Um 9:15 Uhr machen wir uns auf den Weg. Wir haben eine gemütliche und ruhige Wanderung vor uns. Der Weg steigt stetig aber nur langsam an.

Als wir durch Shomare kommen haben wir die 4000er Marke geknackt. Vor den Anstieg zum Periche Pass machen wir noch eine kurze Teepause. Zu Essen gibt es hier noch nichts. So lange sind wir schließlich noch nicht unterwegs. Außerdem wollen wir zum Mittagessen in Periche sein.

Von jetzt an geht es bis zum Periche Pass nur noch bergauf bis auf knapp 4300 m. Am Pass machen wir eine längere Pause. Wir liegen gut in der Zeit. Periche können wir schon sehen. Also legen wir uns in die Sonne und genießen den Anblick der Berge. Vor uns liegt die Ama Dablam. Die Nuptsewand verdeckt den Blick auf den Mt. Everest. Der höchste aller Berge versteckt sich vor uns.

Dafür zeigt sich auch der Lhotse in voller Pracht und Mächtigkeit. Direkt zu seinen Füssen steht der Island Peak oder auch Imja Tse genannt. Mit seinen 6189 m gilt er als leichter 6000er. Hier am Periche Pass zweigt auch der Weg über Dingboche zum Island Peak ab.

Nach einer guten Stunde Pause nehmen wir die letzte Wegstrecke bis nach Periche in Angriff. Wir haben noch einen knappen Kilometer bzw. eine gute halbe Stunde Weg vor uns. Von nun an geht es auch nur noch bergab, wenn auch nur knapp 50 Höhenmeter.

Noch einmal müssen wir auf einer kleinen Brücke den Fluss überqueren und dann sind wir auch schon da. Hier wartet eine große Lodge, das „Himalayan Hotel“ auf uns. Es sieht nach dem besten Haus am Platze aus und hält auch was es auf den ersten Blick verspricht.

Nachdem wir die Sachen auf die Zimmer gebracht haben gibt es Mittagessen. Heute mal nicht Nudelsuppe, sondern Spagetti mit Tomatensoße. Danach wollen wir dem Krankenhaus einen Besuch abstatten. In der Trekkingsaison arbeiten hier freiwillige Ärzte unentgeltlich. Sie behandeln Trekker, aber auch Teilnehmer von Expeditionen und natürlich die Einheimischen.

Nachmittags halten die Ärzte Vorträge zum Thema „Höhenkrankheit“. Diesen Vortrag nehmen wir natürlich mit. Wie kommt es zur Höhenkrankheit, welche Arten gibt es, wie kann man sie behandeln und am wichtigsten, wie verhindere ich, dass ich überhaupt die Höhenkrankheit bekomme? Fragen über Fragen!

Dabei kommen die üblichen Schlagworte „Langsam gehen“, „ausreichend trinken“ und „Go high, sleep deep!“ zur Sprache. Danach führen Sie ebenfalls die Verwendung eines „Gamow Bag“ vor. Da wir das „Gamow Bag“ gestern selbst getestet haben, sparen wir uns diese Vorführung.

Wir nutzen lieber die freie Zeit um noch ein bisschen durch den Ort zu schlendern und in unserer Lodge noch eine Kaffee zu trinken und ein Stück leckeren Kuchen zu bestellen.

Zum Abendessen gibt es Momos, eine nepalesische Spezialität. Die Teigtaschen sind entweder mit Fleisch oder vegetarisch gefüllt.

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