15. September 2004:
Heute ist wieder viel Natur angesagt. Wir werden auch viel Zeit zum wandern haben.
Von Mammoth Lakes aus starten wir Richtung Yosemite National Park. Nach dem Grand Canyon ist es der wahrscheinlich bekannteste National Park im Westen der USA.
Über den Tioga Pass in 3031 Meter Höhe fahren wir in den National Park. Das gesamte Gebiet umfasst etwa 3000 km². Das Kerngebiet ist das Yosemite Valley. Es ist ein 10 km langer und 2 km breiter Canyon, der durch schroffe Berge und Felswände eingerenzt wird.
Im gesamten Nationalpark gibt es über 1300 km Wanderwege. Die werden wir heute sicher nicht alle ablaufen können. Der Park ist ein Eldorado für Wanderer und Bergsteiger.
Am Eingang zum Tal steht der El Capitan, 2307 m. Mit seiner über 1000 Meter hohen senkrechten Wand ist er Anziehungspunkt Nummer 1 für Freeclimber aus der ganzen Welt. Der andere bekannte Felsen ist der Half Dome mit 2693 Metern Höhe.
Über die einzige Straße von Ost nach West durch das Valley, der Tioga Road fahren wir zum Valley Visitor Center. Hier machen wir erstmal Mittagspause. Stärkung muß schließlich sein. Anschließend wollen wir ja noch auf Wanderschaft gehen.
Gesagt, getan! Nach dem Essen brechen wir auf. Wir wollen die Gegend erkunden. An einer Stelle versperrt uns der Merced River den Weg. Da wir keine Brücke finden, um trockenen Fusses über den Fluss zu kommen, lassen wir unsere Schuhe kurzerhand stehen und laufen einfach hindurch. Das Wasser ist jedoch kälter als gedacht und die Flusssteine auch ziemlich spitz. Davon lassen wir uns aber nicht abhalten.
Im Yosemite Valley hat man, wie schon gesagt, unzählige Möglichkeiten zum wandern. Wir machen reichlich Gebrauch davon. Allerdings ist es unmöglich, an einem Tag alles zu schaffen. Wir sehen leider nur einen Bruchteil. Auf jeden Fall ist es lohnenswert später noch einmal hierher zurückzukommen.
Für heute allerdings muß es reichen. Am späten Nachmittag fahren wir weiter nach Modesto. Hier sind wir im Doubletree Hotel eingebucht. Wir durchstreifen die umliegenden Straßen auf der Suche nach einem guten Restaurant. Bei einem Italiener werden wir fündig.
Anschließend kehren wir noch in einer Kneipe ein. Angelockt hat uns diese Kneipe, als wir sehen, was die Gäste dort trinken. Eine auf den ersten Blick nicht definierbare trübe Brühe in einer Art Einmachgläsern mit Schraubverschluß.
Das wollen wir auch haben!
Also nichts wie hinein. An der Bar frage ich erst mal die Bedienung was das eigentlich ist. Es stellt sich heraus, es soll deutsches Hefeweizen sein. Als die Barfrau mitbekommt, daß wir Deutsche sind, fragt sie mich gleich, wie man das auf deutsch ausspricht. Als ob sie das nicht wüßte! So sind sie halt die Ami’s, immer recht freundlich.
Der Abend wird noch recht lustig. In der Kneipe spielt noch ein ca. 45 Jahre alter „DJ“ Platten mit schöner alter Musik. Irgendwann zieht es uns dann aber doch ins Bett. Also auf zurück ins Hotel.