Von Dzongla nach Lobuche
Samstag, 09. November 2019
Das letzte gemeinsame Frühstück. Heute trennen sich unsere Wege für drei Tage. Für unsere Bergsteiger in der Truppe rückt das Highlight der Tour näher. Sie brechen ins Basecamp des Lobuche auf.
Angeführt von Oliver, Rinji und Passang wollen Markus, Kai, Michael, Guido, Jürgen und Jens in den nächsten Tagen versuchen, den Gipfel des Lobuche East zu erreichen. Wir wünschen Euch viel Glück dabei und kommt vor allem gesund zurück.
Gudrun, Florian, Gottfried und ich haben uns für ein leichteres Programm entschieden. Zusammen mit Sange als Guide gehen wir heute nach Lobuche. Morgen soll es dann weiter nach Gorak Shep und zum Kala Patthar und dem Everest Basecamp gehen.
Nach dem Frühstück brechen wir noch gemeinsam gegen 09:00 Uhr an der Lodge auf. Den ersten Teil des Weges können wir noch gemeinsam gehen. Der Weg aus Dzongla heraus führt ziemlich flach über eine Ebene.
Nach weniger als zwei Kilometern trennen sich dann tatsächlich unsere Wege. Abseits der Route können wir einen guten Blick auf den Lobuche werfen. Hier biegen unsere Bergsteiger ab und steigen weiter zum Basecamp auf. Wir verabschieden uns endgültig, werfen nochmal einen letzten Blick zurück. Die Gruppe ist immer kleiner am Berg zu erkennen.
Wir gehen mit Sange weiter Richtung Lobuche. Der Pfad führt jetzt am Hang entlang. Vor uns sehen wir die Ama Dablam, hinter uns liegt der Cho La. Unten im Tal können wir in der Ferne die Ortschaft Periche erkennen. Heute lassen wir diese rechts liegen. Vor 10 Jahren haben ich dort noch auf dem Weg nach Gorak Shep und ebenso auf dem Rückweg übernachtet.
Wir biegen nach Norden ab. Unter uns im Tal erkennen wir den kleinen Ort Dughla. Dieser besteht nur aus einer Handvoll Lodges. Unweit davon befinden sich die Everest Memorials. Hier sind für die vielen Toten am Everest Gedenksteine errichtet wurden. Leider führt unser Weg nicht direkt daran vorbei.
Dafür sehen wir aus dieser Richtung jede Menge andere Trekker den Weg entlangkommen. Wir nähern uns dem „Everest Highway“. Ab jetzt sind wir nicht mehr allein unterwegs. Auf der Hauptroute durch das Khumbu trekken jeden Tag unzählige Trekker, Wanderer und Bergsteiger.
Wir laufen weiter in das Tal hinein und steigen zur Talsohle ab. Hier treffen wir auch auf das Ende des Khumbu Gletschers. Dieser kommt aus dem Tal des Schweigens vom Everest herunter und zieht sich durch das gesamte Tal.
Entlang der Gletschermoräne laufen wir auf Lobuche zu. Zahlreiche Yak-Karawanen bringen Waren und Güter ins Tal hinein. Gemeinsam mit den vielen anderen Trekkern und den Yaks folgen wir den Spuren von Edmund Hillary und Tenzing Norgay. Wie voll muss es hier erst im Frühjahr sein, wenn die vielen Everest-Expeditionen ins Basislager ziehen.
Vor uns sehen wir den Nuptse und den Pumori. Der Blick auf den Mount Everest wird durch den Nuptse verdeckt. Gegen Mittag kommen wir in Lobuche an. Sange hat für uns Zimmer in der Oxygen-Lodge organisiert. Diese liegt direkt neben der Above the Clouds Lodge. In dieser haben wir 2009 übernachtet.
Jetzt gibt’s gleich erst einmal Mittagessen und warmen Tee. Danach beziehen wir die Zimmer. Gottfried, Florian und ich teilen uns ein Drei-Mann-Zimmer. Gudrun hat ein Zimmer für sich allein. Für eine Stunde ruhen wir uns auf dem Zimmer aus.
Danach gehen wir auf Erkundungstour in Lobuche. Der Ort besteht im Prinzip auch nur aus Lodges. Wir finden eine kleine Bakery. Da hier gerade ein paar Plätze frei werden, haben wir schnell entschieden, hier auch eine Weile zu bleiben. Es gibt Kaffee und Apple Pie.
Gottfried hat sich inzwischen auch entschieden, morgen nicht mit weiter nach Gorak Shep aufzusteigen. Ihn geht es auch schon seit ein paar Tagen nicht richtig gut. Irgendwie kämpfen wir alle mit der Höhe und haben die ein oder anderen gesundheitlichen Leiden. Mein Husten wird auch immer schlimmer. Alle Rippen tun mir seit Tagen von dem heftigen Husten weh, aber ich will und kann hier noch nicht aufgeben.
So gehen wir in unsere Lodge zurück und bitten Sange, für Gottfried auch für den nächsten Tag eine Übernachtung in Lobuche zu suchen. Leider kann er nicht in unserer Lodge bleiben. Aber in einer der anderen Lodges ist noch ein Zimmer frei. Damit ist das auch geklärt und abgesichert.
Nach dem Abendessen spielen wir noch eine Weile Karten. Aber schon bald ziehen wir uns auf die Zimmer zurück. Die Nacht wird recht unruhig. Viel geschlafen haben wir alle nicht.