Freitag, 26.09.2008

  • Horombo Hütten (3.700 m) – Mandara Hütten (2.700 m) – Marangu Gate (1.860 m), ca. 20 km, Gehzeit 6 Stunden 20 Minuten

Heute steht der lange Rückweg zum Marangu Gate an. Dorthin wo vor 6 Tagen alles angefangen hat. Deshalb ist für 5:30 Uhr Wecken angesagt.

Nach dem Frühstück müssen wir uns auch von unseren Trägern verabschieden. Diese werden direkt zum Gate durchlaufen und dort unsere Sachen ablegen. Dann ist für sie Feierabend. Wir werden sie also am Gate nicht nochmal sehen. Nur unser Koch wird an den Mandara Hütten noch ein Mittagessen für uns zubereiten und die beiden Kabilas werden bei uns bleiben.

Deshalb haben wir uns alle nach dem Frühstück zur Verabschiedung und Trinkgeldübergabe verabredet. Am Abend zuvor haben wir die Gelder eingesammelt und bereits entsprechend für die einzelnen Aufgaben der Begleitmannschaft aufgeteilt.

Günter will fast seine gesamten Trekkingsachen verschenken. Auch wir anderen geben einige Dinge wie Handschuhe, Trinkflaschen etc. dazu. Für die Übergabe der Sachen veranstaltet Günter eine kleine Lotterie. Er hat alle Sachen in 14 Pakete aufgeteilt. Jeder aus der Begleitmannschaft kann ein Los ziehen und gewinnt so eines der Pakete. Damit hat jeder die gleiche Chance.

Wir glauben, die ganze Aktion ist bei den Leuten gut angekommen. Immerhin waren einige sehr sinnvolle Sachen dabei.

Um 8:00 Uhr brechen wir zu unserer letzten Etappe auf. Der lange Abstieg hat begonnen. In meinen Beinen merke ich schon, was wir in den letzten Tagen geleistet haben.

Auf dem Weg nach unten begegnen uns immer wieder Gruppen, die den Aufstieg noch vor sich haben. Jetzt machen wir das Ratespiel „Wer wird’s schaffen?”. Anhand ihrer Gesichtszüge versuchen wir zu erahnen, wer von ihnen es schaffen wir. Umgedreht werden sie natürlich genauso raten, wer von den Absteigenden es geschafft hat. Manche von ihnen fragen uns auch direkt und freuen sich mit uns zusammen, wenn wir ihnen sagen, dass wir auf dem Gipfel waren.

Bis zu den Mandara Hütten komme ich noch ganz gut voran. Hier kommen wir gegen 11:30 Uhr an. Wir bekommen noch ein letztes Mittagessen. Danach machen wir noch kurz Pause, aber schon bald laufen wir weiter.

Jetzt führt uns unser Weg wieder durch den Regenwald. Ich spüre meine Füße immer mehr. Mein rechtes Knie schmerzt höllisch. Beim Gipfelabstieg muss ich es zu sehr belastet haben. Ich werde immer langsamer. Thomas ist schon weit voraus. Auch Oliver, Kerstin und Petra sind irgendwo vor mir. Hinter mir sind nur noch Günter und Kabila 2.

Gegen 13:20 Uhr verlasse ich den Nationalpark durch das Gate. Thomas steht bereits mit einen Kilimanjaro Bier da. Ich reiße ihm die Flasche aus der Hand und nehme erst mal einen großen Schluck.

Dann lasse ich mich total fertig auf den Stufen vor dem Office nieder. Wir müssen noch auf Günter warten. Nach einer Weile habe ich mich soweit erholt, dass ich mir mein „eigenes Kili-Bier” holen kann. Im Souveniershop gibt es auch gleich noch die passenden Postkarten sowie T-Shirts für Kili-Bezwinger. Beides nehme ich auch noch mit.

Nach einer Weile kommt auch Günter an. Er wird bereits von Hilda erwartet. Sie war die Köchin auf meiner Serengeti Safari im Jahr 2006. Günter hatte die gleiche Reise 2005 gemacht. Hilda war ebenfalls die Köchin. Seit dem stehen sie in regelmäßigem E-Mail-Kontakt.

Unsere Guides tragen uns aus dem Nationalpark aus. Dann fahren wir zusammen mit ihnen und Hilda zurück ins Springlands Hotel nach Moshi.

Nachdem wir dort ankommen sind, holen wir unsere Zimmerschlüssel, unser im Hotel deponiertes restliches Gepäck und beziehen schnell die Zimmer.

Bevor wir uns aber duschen und wieder in Menschen verwandeln können, wollen wir uns noch von den Kabilas verabschieden. Sie wollen schließlich auch schnell zurück zu ihren Familien.

Im Hotelgarten findet die feierliche Übergabe unserer Gipfelurkunden statt. Da alle von uns als Kili-Bezwinger gelten, bekommt jeder seine Urkunde. Kerstin und Petra die für den Gillman’s Point. Günter eine Urkunde für das Erreichen des Stella Point. Oliver, Thomas und ich bekommen die Urkunde für das Erreichen des Uhuru Peak. Jetzt ist es amtlich. Wir alle haben es schriftlich: „Wir haben es geschafft!”

Wir trinken mit den Kabilas noch ein Bier. Danach verabschieden sie sich von uns. Wir ziehen uns auf die Zimmer zurück. Für jeden von uns ist eine Dusche dringend erforderlich.

Nachdem wir uns wieder in Menschen verwandelt haben, packen wir gleich noch unsere Sachen. Unser morgiger Flug nach Sansibar geht zeitig, so dass wir nicht ausschlafen können.

Zum Abendessen treffen wir uns alle wieder. Danach feiern wir gemeinsam noch unsere Erfolge. Hilda ist auch noch dabei.

Gegen 22:00 Uhr ziehen wir uns dann aber doch so langsam auf die Zimmer zurück. Vorher müssen wir noch unsere Getränkerechnung aus dem Hotel begleichen. Morgen früh haben wir dafür keine Zeit.

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