Freitag, 18.08.2006

In der Hoffnung, heute den Kilimanjaro zu sehen, bin ich um 6:45 aufgestanden. Doch leider macht mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Der Kili liegt komplett in den Wolken. Keine Chance einen Blick auf den Schneebedeckten Gipfel zu werfen.

So geht es ohne Kili-Foto zum Frühstück. Hier treffe ich auch alle Mitreisenden unserer Gruppe wieder. Nach dem Frühstück holen wir unser Gepäck aus den Zimmern. Unser Bus für die nächsten Tage steht schon wieder bereit. Kasim verstaut das Gepäck auf dem Dach des Busses und sorgt dafür dass es auch richtig festgebunden ist. Eigentlich wollten wir 9:15 abfahren. Doch schon jetzt lernen wir die afrikanische Gelassenheit kennen. Es dauert hier eben alles ein bisschen länger. 10:00 Uhr ist es dann soweit. Wir fahren los.

Doch erst geht es in die Stadt. Wir wollen in Moshi noch Geld für die nächsten Tage umtauschen. Also auf zu Bank und stapelweise Geld geholt. 1000 tansanische Schilling sind ca. 0,63 Euro.

Danach besuchen wir noch kurz den Markt. Hier haben wir dann auch erstmals die Möglichkeit das tansanische Leben zu spüren.

Nach der Marktbesichtigung fahren wir Richtung Usambara Berge. Mittagspause machen wir gegen 14:30 Uhr in Mombo. Anschließend geht es weiter in die Usambara Berge. In Lushoto machen wir nochmals einen kurzen Stopp und nutzen die Zeit zu einer kleinen Stadtbesichtigung.

Kurz nach 17:00 Uhr kommen wir in unserer Unterkunft für die nächsten Tage an, der Muellers Mountain Lodge. Diese liegt auf ca. 1700 Metern Höhe. Die Lodge besteht aus einem Haupthaus sowie mehreren Einzelbungalows bzw. Reihenbungalows. Zuerst werden die Zimmer verteilt. Die meisten von uns bekommen die Bungalows. Einige werden in Zimmern im Haupthaus untergebracht.

19:00 Uhr treffen wir uns alle in Haupthaus wieder. Es gibt Abendbrot! Zum Essen finden sich halt alle wieder ein. Danach setzen wir uns noch im Kaminzimmer zusammen. Petra erzählt uns noch über einiges wissenswertes über Tansania und die Pläne für die nächsten Tage.

Bis 23:00 Uhr sitzen wir noch so zusammen und quatschen über unsere Erlebnisse als „Globetrotter“. Da kommt so einiges zusammen.

Sonnabend, 19.08.2006

Heute gibt es 8:00 Uhr Frühstück. In den Bergen ist es um diese Zeit noch recht kühl, so dass man sich doch noch warm anziehen muss.

Nach dem Frühstück wartet auch schon unser Guide Francis auf uns. Francis ist pensionierter Lehrer und 71 Jahre alt. Er wird uns die nächsten 2 Tage durch die Usambara Berge führen. Um 9:00 Uhr machen wir uns auf dem Weg von der Lodge zu unserer ersten Wanderung.

Abseits von den Hauptstrassen wandern wir über Felder und Dörfer. Auf diese Weise lernen wir die einheimische Lebensart kennen. Auf unserer Wanderung treffen wir viele Frauen bei der Feldarbeit. Die Männer scheinen sich davor zu drücken. Sie treffen wir kaum an.

Nach ca. 3 Stunden Wanderung kommen wir am höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung an. Von der Bergkuppe aus haben wir eine gute Aussicht. Hier legen wir auch unsere Mittagspause ein und plündern erst einmal unsere mitgebrachten Lunchpakete.

Nach dem Mittag wandern wir wieder die Berge hinunter zurück Richtung Lodge. Dabei haben wir auch super Möglichkeiten Fotos von Einheimischen zu machen.

Doch da diese sich ungern fotografieren lassen bzw. dafür Geld haben wollen, halten wir uns zurück. Am nächsten Tage sollen wir uns diesbezüglich noch eine prima Taktik einfallen lassen. Doch dazu später.

Gegen 16:00 Uhr kommen wir in der Lodge an. Hier steht schon Kaffee und Kuchen für uns bereit. Wir machen es uns im Garten der Lodge bequem und genießen die Nachmittagssonne.

Um 19:00 Uhr gibt es wieder Abendbrot. Danach treffen wir uns, wie bereits am Abend zuvor, im Kaminzimmer. Petra erzählt uns wieder etwas über die Pläne des nächsten Tages. Ansonsten werden wieder Geschichten über unsere Reisen ausgetauscht. Gunter kommt dabei aus dem Staunen nicht heraus. Da er und seine Frau Lisa sich auf ihrer ersten großen Fernreise befinden, können sie hier nicht so mitreden. Allerdings ist er dafür immer umso erstaunter über unsere Erlebnisse.

Kurz vor Mitternacht gehen die letzten dann zu Bett. Wenn wir zu diesem Zeitpunkt hätten ahnen können, was morgen auf uns zukommen soll, hätten die meisten nicht ruhig schlafen können. Doch dazu gleich mehr.

Sonntag, 20.08.2006

Heute gibt es wieder um 8:00 Uhr Frühstück. Nach dem Frühstück wartet bereits wieder Francis auf uns. Er ist auch heute unser Guide.

Ziel unserer heutigen Wanderung ist der Irente View Point. Doch vorher fahren wir erst einmal mit unserem Bus zurück nach Lushoto. Die Fahrt dauert ca. 45 Minuten. Dort teilt sich unsere Gruppe vorläufig.

Es ist Sonntag und die meisten von uns wollen in der Kirche einen Gottesdienst besuchen. Michael, Lars, Ullrich, Gunter und ich gehen nicht mit. Aus diesem Grund machen wir uns mit Francis bereits auf die Wanderung. Petra kommt mit den anderen dann nach.

Bevor wir in die Berge gehen, besichtigen wir noch kurz in Lushoto den Wochenmarkt. Hier herrscht wieder reges, buntes Treiben. Von Lebensmitteln bis zur Kleidung wird alles angeboten.

Unsere Wanderung führt uns wieder durch Dörfer, vorbei an Feldern und einzelnen Häusern. Hier kommen wir in engeren Kontakt zu den Einheimischen. Besonders neugierig sind natürlich die Kinder. Doch fotografieren lassen sie sich alle ungern. Entweder möchten sie Geld oder Süßigkeiten als Gegenleistung haben.

Nach gut 2 Stunden Wanderung kommen wir gegen Mittag am Irente View Point an. Der Rest unserer Gruppe ist knapp 15 Minuten später da. Diese hat einen kürzeren Weg als wir genommen. Hier oben legen wir eine Pause ein und genießen die Aussicht auf die Maasai-Steppe.

Anschließend geht es wieder zurück. Auf dem Rückweg machen wir in der Irente Farm halt. Hier hat Petra unser Mittagessen bestellt. Geschmeckt hat es allen, doch später soll es den meisten noch zum Verhängnis werden.

Nach dem Mittag wandern wir wieder nach Lushoto. Auf dem Weg treffen wir viele einheimische Frauen auf ihrem Rückweg vom Markt. In ihren traditionellen farbigen Tüchern und der eingekauften Ware auf dem Kopf sehen sie sehr interessant aus. Doch fotografieren wollen sie sich nicht lassen.

Aus diesem Grund hat Andreas eine Technik entwickelt. Er fotografiert nur noch aus der „Hüfte“. Digital macht’s möglich. Hinterher kann er ja gleich nachsehen ob es etwas geworden ist oder das Bild sofort wieder löschen.

Ich schließe mich Andreas an. Gemeinsam haben wir unsere Technik verfeinert. Wir bleiben einfach stehen, schauen in die eine Richtung und unterhalten uns über belanglose Dinge. Dabei fotografieren wir in eine ganz andere Richtung. Dabei haben wir eine Menge Spaß und nach ein bisschen Übung kommen auch super Bilder heraus. Somit ist allen gedient. Die Einheimischen fühlen sich nicht belästigt und wir kommen zu unseren Fotos.

Dabei vergessen wir die Zeit und fallen immer weiter hinter der Gruppe zurück. Nach einer Weile können wir sie schon gar nicht mehr sehen. Irgendwann kommt Francis zu uns zurück. Der Rest der Gruppe wartet weiter unten an einer Kreuzung auf uns. Petra hatte Angst, uns zu verlieren.

In Lushoto angekommen gehen wir noch mal auf den Markt. Unsere Frauen wollen sich Kangas, die traditionellen bunten Tücher, kaufen. Ich mache in der Zeit noch ein paar Fotos vom Markttreiben.

Und plötzlich geht es los! Einer nach dem anderen wird krank. Auch unsere Reiseleiterin Petra ist betroffen. Sie klagen über Übelkeit, Schwindelgefühle und Erbrechen. Nach kurzer Zeit haben wir bereits 5 Ausfälle. Also machen sich Francis und ein paar Gesunde auf den Rückweg zum Bus. Da unsere Kranken nicht mehr in der Lage sind bis zum Bus zu laufen, wollen wir diesen hierher holen.

Als wir mit unserem Bus am Markt eintreffen, ist unsere Reisegruppe plötzlich die Attraktion geworden. Unsere Kranken liegen alle auf dem Markt herum, da sie sich nicht mehr auf Ihren Beinen halten können. Ein flaues Gefühl macht sich bei allen breit. Selbst die Einheimischen bleiben nicht unbeeindruckt von der Szenerie.

Auf dem Rückweg im Bus trifft es auch noch Andreas ganz hart. Er bekommt schwere Krämpfe. Kurze Zeit vorher haben wir noch gemeinsam bei unserer „Fotosession“ viel gelacht und Spaß gehabt.

Als wir in der Lodge ankommen sind bereits 8 Leute erkrankt. Glücklicherweise bin ich verschont geblieben. Dementsprechend sind wir auch weniger beim Abendessen.

So geht unsere Zeit in den Usambara-Bergen recht chaotisch zu Ende. Morgen geht es zurück nach Moshi und anschließend weiter in den Tarangire Nationalpark. Die Safari beginnt. Das heißt viele Stunden Fahrt am morgigen Tag. Hoffentlich sind alle wieder fit!

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