Mittwoch, 21. November 2012
Der heutige Tag beginnt mit einer kleinen Verspätung. Nach dem Frühstück, es gab übrigens Bratkartoffeln mit Spiegelei, stehen wir da und warten auf unseren Bus. Richtig gelesen, Bus! Heute legen wir einen Teil der Strecke mit dem Bus zurück. Ansonsten müssten wir nämlich noch ein paar Tage länger in der Annapurna-Region verbringen. Doch dazu fehlt uns leider die Zeit.
So stehen wir nun Abfahrbereit pünktlich um 7:00 Uhr vor unserer Lodge. Doch wer nicht kommt, ist unser Bus. Pasang wird schon langsam nervös. Dann macht er sich schließlich auf die Suche. Nach einer Weile kommt er wieder und erklärt uns, dass unser Bus einen Defekt hat und es noch eine Weile dauert bis der Ersatz da ist.
Also gehen wir erst mal zu dem auf der anderen Straßenseite gelegenen kleinen Airport von Jomson und beobachten die Flugzeuge bei der Landung und wie sie kurze Zeit später wieder starten.
Eine knappe Stunde später ist der Ersatz da. Unser Gepäck wird auf das Dach des Busses verladen und dann kann es endlich losgehen. Der Höllenritt nach Ghasa kann beginnen. Vera, Björn, Edi und ich haben es uns in der letzten Reihe bequem gemacht. So dachten wir jedenfalls.
Die Stoßdämpfer des Busses sind an der holperigen Fahrt jedenfalls nicht schuld. Diese sind gar nicht dabei. So fliegen wir bei jedem Schlagloch gefühlte 30 cm in die Höhe und landen unsanft wieder auf den nicht gepolsterten Sitzen. Zitat Vera: „Oh, die Stange!“ Wir haben unseren Spaß an der Busfahrt und können uns bald vor Lachen nicht mehr halten. Der Rest im Bus amüsiert sich über uns. So haben die wenigstens auch ihren Spaß.
Nach langen 3 Stunden ist die Busfahrt „schon“ zu Ende. Nun müssen wir „leider“ aussteigen. Ab Ghasa geht es zu Fuß weiter nach Tatopani. Hier auf knapp 2.000 Metern Höhe ist es schön warm. Kein Vergleich zu den letzten Tagen.
Nach ein paar Minuten verlassen wir die Straße und über eine Hängebrücke geht es auf die andere Flussseite. Hier führt ein schmaler Wanderweg am Hang entlang. Gegenüber können wir den weiteren Straßenverlauf sehen und sind ganz froh darüber, dort nicht mehr fahren zu müssen. Die Straße führt größtenteils direkt am Abgrund entlang.
Immer wieder kommen wir durch kleine Ortschaften und können die Menschen bei der Feldarbeit beobachten. An einem Wasserfall machen wir Mittagspause. Pasang war bereits vorgelaufen und hat alles organisiert. Es gibt Bratkartoffeln. Déjà-vu! Hatten wir die nicht erst heute früh? Egal. Wenigstens mal keine Nudelsuppe.
Danach brauchen wir noch ein paar Stunden bis Tatopani. Gegen 15:00 Uhr kommen wir an und sind zwischenzeitlich auf fast 1.200 Meter abgestiegen. Tatopani heißt übersetzt so viel wie „heißes Wasser“. Der Name ist Programm. Hier gibt es heiße Quellen. Und denen wollen wir noch einen Besuch abstatten.
Nachdem wir in unserer Lodge die Zimmer bezogen haben, laufen wir die paar Meter bis zu den Quellen. Mit einem kalten Bier stürzen wir uns in die heißen Fluten und gönnen unseren müden Knochen diese Erholung. Hier bleiben wir bis zum Abendessen. Nur ab und zu müssen wir uns zumindest mal auf den Beckenrand setzen, weil das Wasser dann doch zu heiß ist.