Donnerstag, 02.08.2007

Vor dem Flughafen warten unsere Fahrer mit ihren Kleinbussen auf uns. Es geht direkt weiter in die Masai Mara. Nicht bei allen löst das auf Anhieb Glücksgefühle aus, da wir alle von der langen Anreise doch ziemlich erschöpft sind. Aber was soll’s! Auf geht’s!

Unsere Fahrer sind Saif und Sammy. Wir verteilen uns auf die 2 Kleinbusse und schon kann die Fahrt in die Masai Mara losgehen. Am Anfang sind die Straßen noch recht gut. Doch schon bald reiht sich ein Schlagloch an das Andere. Die Straße wird immer schlechter. Und der chaotische Linksverkehr ist für uns Europäer auch wieder sehr gewöhnungsbedürftig.

In Narok machen wir einen Zwischenstopp. Am späten Mittag kommen wir in der Mara Sarova Lodge in der Masai Mara an. Hier übernachten wir in fest installierten Zelten mit Betten und angebautem Bad. Die nächsten 3 Nächte werden wir hier bleiben. Ursprünglich waren zu einem späteren Zeitpunkt 2 Übernachtungen in der Masai Mara geplant.

Nach dem wir den Zelte bezogen haben geht es erst einmal zum Mittagessen. Hunger haben wir alle.

16:00 Uhr starten wir bereits zu unserem ersten Gamedrive. Nach Plan hätten wir jetzt im Hotel in Nairobi gesessen.

Da die Migration in der Masai Mara jetzt in vollem Gang ist, lassen die Tiere auch nicht lange auf sich warten. Überall sehen wir große Gnu-Herden und Zebras. Dann finden wir noch einen Gepard, der sich gerade auf Jagd befindet. Doch leider hat er keinen Erfolg. Für seine Beute ist es jedoch Glück.

Gegen 19:00 Uhr kommen wir zurück in die Lodge. Unser zweites Fahrzeug braucht etwas länger. Sie sind stecken geblieben und müssen sich von anderen Fahrzeugen retten lassen.

20:00 Uhr treffen wir uns alle zum Abendessen. Das Buffet ist echt lecker. Anschließend genehmigen wir uns noch ein paar Bier an der Bar. Gegen Mitternacht ziehen wir uns in unser Zelt zurück.

Freitag, 03.08.2007

Wie bereits aus Tansania bekannt, heißt es auf Safari zeitig aufstehen. Schließlich wollen wir Tiere sehen. Um 6:00 Uhr gibt es ein paar Kekse und einen Kaffee zum Munterwerden.

6:30 Uhr beginnt unser erster Gamedrive des Tages. Im Sonnenaufgang starten einige Heißluftballons zu einer Fahrt über die Masai Mara. Wie wir erfahren haben handelt es sich hierbei um einen nicht ganz billigen Spaß. Über 300 Dollar je Person muss man wohl hinlegen.

Wir werden regelrecht von den Tieren eingekreist. Die großen Gnu- und Zebraherden sind wieder unterwegs. Ein Gepard versucht hier Beute zu machen. Wahrscheinlich fühlt er sich aber durch die vielen Safarifahrzeuge gestört. Er bricht die Jagd ab. Dann sehen wir rechts von uns in etwas größerer Entfernung 2 Nashörner an uns vorbeilaufen. Währenddessen liegen links von uns 2 Löwen im hohen Gras. Die zum Sonnenaufgang aufgestiegenen Heißluftballons fahren über uns hinweg. Dabei treiben Sie die Nashörner voran. Auch die Gnus fühlen sich gestört und rennen weg.

Später finden wir eine Gruppe Hyänen. Sie sind auf der Suche nach etwas Fressbaren und laufen direkt an unseren Autos vorbei.

2 junge Elefantenbullen kämpfen miteinander zwischen den Büschen. Ob es sich hierbei um Spielerei oder Ernst handelt, kann ich nicht erkennen. Jedenfalls sieht es nicht sehr schlimm aus.

Gegen 9:30 Uhr sind wir zurück in unser Lodge. Jetzt gibt es Frühstück. Wir haben alle großen Hunger. Anschließend haben wir frei. So können wir uns um uns kümmern. Ausruhen, in Ruhe die Lodge erkunden, Sachen sortieren. Jeder macht etwas anderes.

Am Mittag plündern wir wieder das Buffet. Dann genießen wir die Freizeit. Vor dem zweiten Gamedrive des Tages gibt es noch Kaffee oder Tee und Kekse. 16:00 Uhr fahren wir wieder zur Tierbeobachtung raus.

Wir spüren 3 Geparde auf. Sie streifen durch das Gras. Natürlich sind wir nicht die Einzigen bei den Geparden. Nach kurzer Zeit sind die Tiere von den Fahrzeugen regelrecht eingekreist. Schön ist das für die Tiere natürlich nicht. Andererseits sind wir aber auch alle hier um die Tiere zu sehen.

Nach einer Weile entschließen wir uns, die Geparde in Ruhe zu lassen. Deshalb ziehen wir weiter. Es dauert nicht lange und das nächste Highlight schließt sich an. Direkt am Straßenrand liegen 2 junge Löwenmännchen im Gras. In aller Ruhe liegen sie auf dem Rücken und strecken „alle Viere“ von sich. Plötzlich wird es einem der Löwen jedoch zuviel. Er steht auf und läuft knurrend zwischen den Autos hindurch und verschwindet auf der anderen Straßenseite im hohen Gras. Wir fahren weiter.

Jetzt bekommen wir die Migration wieder voll mit. Wir fahren durch riesige Gnu- und Zebraherden mitten hindurch. Ich kann nicht abschätzen um wieviel Tiere es sich dabei handelt. Jedenfalls sind es sehr viele Tiere.

Langsam geht die Sonne unter. Wir fahren wieder Richtung Lodge. Auf der Rückfahrt finden wir noch einige Giraffen. Sie stehen zwischen den Akazien und stärken sich.

Gegen 19:00 Uhr sind wir wieder zurück. Dann spülen wir uns den Staub vom Körper und machen uns frisch. Anschließend gibt es Abendessen.

Danach, wie sollte es anders sein, finden wir uns wieder an der Bar ein. Der Staub muss schließlich auch noch aus unseren Kehlen gespült werden.

Samstag, 04.08.2007

Heute können wir etwas länger schlafen. Da wir den ganzen Vormittag unterwegs sein wollen, starten wir unseren Gamedrive erst um 7:30 Uhr.

Heute wollen wir versuchen die bekannten Bilder der Migration aus den Dokumentationen im Fernsehen live zu erleben. Jeder hat die Bilder von den Gnu-Herden vor Augen, die versuchen den Mara-Fluss zu durchqueren und dabei von Krokodilen angegriffen werden.

Da wir zum Mara-Fluss wollen führt uns unser Weg Richtung Tansania. Der Fluss bildet die Grenze zwischen beiden Staaten.

Schon bald finden wir die erste Hyäne des Tages. Sie macht sich gerade über einen Gnu-Kadaver her. Um sie herum warten bereits viele Geier. Auch sie wollen davon etwas abhaben. Im Hintergrund wandert eine Gnu-Herde unbeeindruckt von der Szenerie vorbei. Irgendwann ist die Hyäne satt. Dann geht es erst richtig los. Jetzt stürzen sich Dutzende von Geiern auf den Kadaver.

Wir fahren weiter. Schließlich haben wir noch ein paar Kilometer bis zum Mara-Fluss vor uns. Eine ganze Weile sehen wir kaum Tiere. Doch plötzlich kommt wieder Hektik auf. Die Fahrer werden schneller und immer mehr Fahrzeuge tauchen auf.

Dann wissen wir auch warum. Eine Gepardin taucht mit ihrem Jungen auf. Die Fahrer meinen, dass das Kleine gerade mal 14 Tage alt ist. Der Anblick ist nur zu süß. Das Kleine spielt mit seiner Mutter und lässt sich dabei auch nicht von den vielen Fahrzeugen stören.

Lange Zeit halten wir uns bei den Geparden auf. Wir können uns von dem Anblick nicht lösen. Doch irgendwann müssen wir weiter. Vorher helfen wir einem anderen Fahrzeug. Der Motor springt nicht mehr an. Also schleppen wir es ab, bis der Motor wieder anspringt.

Dann erledigen wir schnell noch ein natürliches Bedürfnis und schon geht die Fahrt weiter.

Am Himmel können wir schon wieder die Geier in einiger Entfernung kreisen sehen. Unsere Fahrt führt uns direkt dorthin. Die Geier machen sich über ein erlegtes Gnu her. In wenigen Stunden wird von dem Kadaver nichts weiter als ein Knochenhaufen übrig bleiben.

Dann geht es weiter Richtung Tansania. Entlang der Grenze gehört das Land weder Kenia noch Tansania. So können sich die Touristen auf beiden Seiten aufhalten. An einen Grenzstein wird erst einmal ein Gruppenfoto geschossen. Der Beweis! Wir alle waren da!

Wir fahren über den Mara-Fluss in der Hoffnung die Gnu-Herden durch den Fluss wandern zu sehen. Laut Information unsere Fahrer haben sich die Gnus am Tag zuvor noch in die Fluten gestürzt. Doch heute sieht es leider nicht danach aus. Die Gnus tun uns und den Krokodilen nicht den Gefallen.

Dafür können wir am Flussufer mal wieder unsere Autos verlassen und uns frei in der Gegend bewegen. Im Wasser beobachten wir Nilpferde und Krokodile. Auch ein paar Geier haben sich auf Felsen im Fluss niedergelassen. Sicher werden die Krokodile auch immer wieder etwas für die Geier übrig lassen.

Da hier nichts Spektakuläres mehr zu erwarten ist, machen wir uns auf den Rückweg. Dabei kommen wir an Elefantenherden und natürlich auch den allseits vorhandenen Thomsongazellen vorbei. Kurz vor unserer Lodge entdecken wir noch eine Büffelherde und eine Giraffe.

Gegen 13:00 Uhr kommen wir wieder in der Lodge an. Jetzt geht es zum Mittagessen. Das Buffet wird gestürmt. Danach ist wieder Freizeit angesagt. Eigentlich für den Rest des Tages. Doch Christian sieht uns an und fragt, ob wir noch mal los wollen. Da lässt sich keiner zweimal bitten.

Also haben wir für 16:00 Uhr kurzfristig ein weiteres Gamedrive angesetzt. Unsere Fahrer wissen schon Bescheid und halten sich bereit.

15:00 Uhr fängt es plötzlich an zu regnen. Wir warten den Regen ab und trinken noch einen Kaffee. Pünktlich zum Start hört der Regen auf und es kann losgehen.

Dieses Mal fahren wir in eine andere Richtung. In diesem Gebiet sind wir bisher noch nicht gewesen. Vorbei geht die Fahrt an Büffelherden und Zebras. Etwas abseits der Straße halten sich ein paar Giraffen auf. Ein Marabu sammelt kleine Äste. Ob er wohl ein Nest bauen will?

Dann finden wir ein Löwenpaar im hohen Gras. Beide Tiere liegen nur faul herum. So können wir sie leider nicht richtig sehen. In der Nähe liegt ein halber, frischer Tierkadaver. Warum geht da niemand ran? Dann erzählen die Fahrer uns, dass die Löwen sich wohl schon seit einigen Tagen an der Stelle aufhalten und der Familienplanung nachgehen.

Wir wollen die Löwen nicht weiter stören und fahren weiter. Immer wieder begegnen uns Gazellen und einige Wasserböcke.

Bevor wir zurück in der Lodge sind geht die Sonne unter. So können wir unterwegs noch den Sonnenuntergang genießen.

Gegen 19:00 Uhr sind wir zurück in der Lodge. Jetzt heißt es, sich frisch machen und die Tasche packen. Morgen verlassen wir die Masai Mara.

Nach dem Abendessen genießen wir unsere letzten „White Cap“ in der Masai Mara. So lassen wir ein paar sehr schöne Tage in dem Nationalpark ausklingen.

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