Freitag, 03. November 2017

Komisch, heute ist irgendwas anders! Stimmt, wir brauchen die Taschen nicht packen und rausstellen. Wir bleiben ja noch ein paar Nächte in Samageon. Trotzdem heißt es zur gewohnten Zeit aufstehen. 6 Uhr klingelt der Wecker.

Nach dem Frühstück brechen wir gegen 7:15 zu unserer heutigen Akklimatisationstour auf. Wir wollen und müssen uns weiter an die ungewohnte Höhe gewöhnen. Deshalb ist es immer gut ein paar Tage auf der gleichen Höhe zu übernachten und mit ein paar Touren sich tagsüber weiter in die Höhe zu begeben.

Akklimatisation an der Manaslu Ostwand

Unser Ziel ist deshalb die Manaslu-Ostwand und die Pung Gyen Gompa. Um unseren Ziel näher zu kommen, müssen wir erst einmal zurücklaufen. Einmal quer durch Samageon und anschließend noch ein paar Meter auf unserem gestrigen Weg zurück.

Dann biegen wir auf einen Pfad in ein Waldstück ab. Stetig geht es bergauf. Der Weg führt auf eine Felswand zu. In der Wand können wir bereits den Weg und die unzähligen Stufen erkennen, welche uns der Gompa näherbringen.

Oben angekommen wird das Tal wieder breiter. An den Felshängen klettern ein paar Himalaya-Tahr auf der Suche nach Futter. Die mit den Ziegen verwandten Tiere sind wahre Kletterkünstler. Jeder Bergsteiger wird bei dem Anblick neidisch.

Mittlerweile haben wir eine Höhe von 4.000 Metern Höhe erreicht. Der kleine Fluss entlang des Weges ist mit einer leichten Eisschicht überzogen. Ein klares Anzeichen dafür, dass es kälter geworden ist.

Vor uns liegt eine breite Hochebene. Am Ende können wir die imposante Ostwand des Manaslu und die angrenzenden Berge sehen. Die schneebedeckten Flanken strahlen leuchtend weiß in der Sonne.

Gemütlich wandern wir weiter. Am Hang erkennen wir die Gompa. Die Gebetsfahnen sind schon von Weiten gut zu sehen. Leider hat die Gompa geschlossen, so dass wir diese nicht von Innen besichtigen können.

Indra und Dorje sind wie immer gute Guides und haben natürlich an die Verpflegung gedacht. So machen wir es uns in der Sonne bequem. Es gibt Pellkartoffeln, Frühlingsrollen und Tee. Uns kanns gut gehen.

Wir wollen noch eine Weile in der Höhe bleiben um unseren Körpern Zeit zu geben, sich an die ungewohnten Verhältnisse anzupassen. Oliver hat wie immer seinen Frisbee-Ring dabei. Auf 4.000 Metern Höhe hat auch noch nicht jeder Frisbee gespielt.

Nach einer guten Stunde begeben wir uns langsam wieder auf den Rückweg nach Samageon. Es geht den gleichen Weg zurück. Einen anderen Pfad gibt’s hier nun mal nicht.

Auf dem Weg nach Samageon blicken wir die ganze Zeit auf den Manaslu vor uns. Direkt am Beginn der Schneegrenze können wir ganz klein die Zelte des Basecamp von Hans Kammerlander erkennen. Morgen wollen wir dort vorbeischauen.

Gegen 14 Uhr kommen wir in unserer Lodge an. Jetzt nutzen wir die Nachmittagssonne um schnell ein paar Sachen zu waschen. Nach Tagen in der Wildnis wird es Zeit dafür.

Anschließend schlendern wir durch den Ort. Nutzen die Chance für ein paar schöne Fotos und landen schließlich in einen kleinen Coffeeshop. Zeit für einen Kaffee und ein paar Kekse. Ein paar Mädels haben hier ein kleines Geschäft aufgebaut und wir helfen mit, dass es wirtschaftlich läuft.

Danach geht’s zurück in die Lodge. Draußen geht langsam die Sonne unter und es wird gleich wieder empfindlich kalt. Im Aufenthaltsraum am gut geheizten Ofen lässt es sich aber ganz gut aushalten.

Zum Abendessen gibt’s Tomatensuppe und Momos. Alle hauen ordentlich rein. Die Lodge ist gut gefüllt. Die verschiedenen Trekkergruppen sitzen eng zusammen, alle Tische sind besetzt.

Bevor wir in den Schlafsäcken verschwinden, spielen wir noch eine Weile Karten und gehen den Plan für den morgigen Tag durch.

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