Yak und Yeti oder doch Mensch-Sein?

Dienstag, 03.11.2009

Nach dem Frühstück laufen wir gegen 8:30 Uhr Richtung Kloster Tengboche. Eine knappe Stunde brauchen wir für die 150 Höhenmeter hinauf.

Von Deboche nach Namche Bazar

Wir wollen eigentlich auch das Innere des Klosters besichtigen. Aber in den letzten 2 Tage fand hier ein Fest statt. Deshalb ist das Kloster im Augenblick für Besucher geschlossen. Die Mönche gestatten uns keinen Blick ins Innere.

Wir müssen uns mit der Außenansicht begnügen. Von dem Plateau, auf dem Tengboche liegt, hat man auch nochmal einen guten Blick auf das Mt. Everest Massiv. Diese Gelegenheit nutzen für nochmal für ein Gruppenfoto mit Mt. Everest und Lhotse im Hintergrund.

Anschließend gibt es Kaffee und Kuchen aus einer Bäckerei in der Nähe des Klosters. Auch unseren Guides schmeckt es. Wir haben sie eingeladen.

Dann müssen wir weiter. Wir wollen heute bis Namche Bazar. Deshalb steht uns jetzt mal wieder ein langer Abstieg bevor. 600 Höhenmeter hinab zum Fluss liegen vor uns. Ich bin ganz froh, dass wir diesen Weg nach unten nehmen und nicht hinauf müssen.

In dieser Region herrscht auch wieder Hochbetrieb. Viele Touristen sind unterwegs. Noch mehr Träger bringen Waren und Gepäck der Trekker in die einzelnen Ortschaften.

Unten am Fluss wartet wieder eine Brücke und auf der anderen Seite ein Anstieg auf uns. Nach Namche Bazar geht es jetzt wieder bergauf.

Nachdem wir bis auf knapp 3280 m abgestiegen sind, geht es jetzt wieder bis auf über 3600 m hinauf. Hier darf sich jeder der will austoben. Ein paar aus der Gruppe gehen mit Passang vornweg. Sie wollen einfach mal ein höheres Tempo anschlagen.

In einem kleinen Teehaus treffen wir uns alle zu einer Pause wieder. Danach laufen wir über einen Höhenweg nach Namche Bazar.

Kurz nach der Pause stößt Nima Yangji Sherpa, die Tochter von Passang zu unserer Gruppe. Sie ist 13 Jahre alt und war selbst noch nie in dieser Region. Aus Ihrem Heimatdorf ist sie uns allein entgegengekommen. Schon seit längerem möchte sie gern ihren Vater auf einer seiner Touren begleiten. Deshalb schließt sie sich die letzten 2 Tage unserer Gruppe an.

So wandern wir alle gemeinsam nach Namche Bazar zurück. Am frühen Nachmittag kommen wir an. Vorbei am Sherpa-Museum geht es in den Ort. Dieses Mal übernachten wir mitten in der Ortschaft in der „Khumbu Lodge“.

Der Tibeter-Markt ist noch im vollen Gang. Wir nutzen die Freizeit um dort vorbeizuschauen. Hier bieten die Tibeter, welche wir vor einigen Tagen auf unserem Weg nach Thame getroffen haben, ihre Waren an.

Auf unsere Guides suchen hier nach ein paar Schnäppchen. Ingrid, Thomas und ich sponsern Lahkpa etwas. Eigentlich hatten wir gedacht, er sucht ein paar neue Schuhe. Gebrauchen könnte er sie unserer Ansicht nach gut. Lahkpa aber kommt mit einem riesigen Butterstück von seinem Einkauf zurück. Darüber freut er sich sehr. Mit seinen Schuhen macht er wahrscheinlich noch die ein oder andere Trekkingtour.

Seit Trekkingbeginn habe ich mich nicht ein einziges Mal rasiert. Mittlerweile sehe ich selbst ein bisschen wie ein Yak oder der berühmte Yeti aus. Deshalb statten Markus und ich einem Barbershop einen Besuch ab und lassen uns Rasieren.

Nachdem wir wieder wie Menschen aussehen, kaufen wir noch ein paar kleine Andenken in den unzähligen Geschäften und schon bald ist auch dieser Tag zu Ende.

Wir gehen zurück in unsere Lodge. Heute gönnen wir uns zum Abendessen ein Yaksteak. Es schmeckt wirklich gut und ist überhaupt nicht zäh.

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