Donnerstag, 15. November 2012

Gestern früh war es schon kalt. Heute haben wir, als wir gegen 6:30 Uhr aufstehen, Null Grad Celsius im Zimmer. Wenn wir fließend Wasser hätten, würde es sicher nicht mehr fließen. Weiter geht es mit der guten alten Tradition – Porridge zum Frühstück!

Von Pisang nach Manang

Acht Uhr machen wir uns bei bestem Wetter und blauen Himmel auf den Weg. Gegenüber unserer Lodge sehen wir auf der anderen Talseite Upper Pisang und dahinter ragt die Spitze des 6.091 Meter hohen Pisang Peaks heraus.

Wir wandern hinaus aus Pisang immer tiefer in das Manang-Tal hinein. Durch ein kleines Waldstück führt uns der Weg gleich zu Beginn ziemlich steil bergauf. Linker Hand liegen die Annapurna-Range mit Annapurna II-IV und vor uns der Tilicho-Peak und die Chulu´s.

Als wir das Waldstück verlassen liegt vor uns in seiner gesamten Schönheit das Manang-Tal. In der Ferne können wir die Landebahn des Humde-Airports sehen. Manch Trekker nimmt das Flugzeug bis hierher oder wird von hier ausgeflogen.

Als wir am Airport vorbeikommen ist gerade ein Flugzeug im Landeanflug. Kurze Zeit später hebt es auch schon wieder ab. Wie auf allen kleinen Flugplätzen in den Trekkinggebieten Nepals ist auch hier Eile geboten. Die Flugzeuge können nur bei schönem Wetter landen und starten und müssen deshalb die Zeit am Vormittag dafür ausnutzen.

Das Tal öffnet sich und wird breiter. Die Bäume weichen zurück und im Talgrund gibt es fast nur noch kleinere Büsche. Nach weiteren 2 Stunden Wanderung erreichen wir gegen Mittag Braga mit seinem 500 Jahre alten buddhistischen Kloster. Die Ortschaft ist direkt an den Hang gebaut und wirkt auf den ersten Blick unbewohnt.

Wir wollen noch das Kloster besichtigen und müssen deshalb durch die gesamte Ortschaft den Hang hinauf laufen. Doch leider hat das Kloster seit kurzem in der Mittagszeit geschlossen. So bekommen wir keinen Einlass. Unverrichteter Dinge ziehen wir wieder davon. Jedoch erst nachdem wir von hier aus einen fantastischen Blick auf das gegenüberliegende Annapurna-Massiv genossen haben.

Weiter geht es nach Manang. Jetzt ist es nicht mehr weit. Hinter der nächsten Biegung können wir unser heutiges Tagesziel schon ausmachen. Wir brauchen noch eine knappe Stunde, dann erreichen wir den Ortseingang.

In Manang wollen wir zur besseren Akklimatisation die nächsten 2 Tage bleiben. Hier erwartet uns auch einiges. Der Ort hat mehrere Bäckereien, wo wir frischen, teils noch warmen Kuchen bekommen können. Außerdem gibt’s hier auch 2 Kinos in dem alle gängigen Bergsteiger und Himalayafilme gezeigt werden.

Pünktlich zum Mittagessen kommen wir in unserer Lodge an. In der Himalayan Singi Lodge hat unser Zimmer sogar ein eigenes Badezimmer. Wir wollen es einfach mal so nennen. Zumindest ist ein Waschbecken vorhanden. Darüber ist direkt eine Dusche installiert und im unmittelbaren Duschradius befindet sich auch die Toilette. Das nennt man mal optimale Raumausnutzung. Und da als Abfluss unter dem Waschbecken nur ein Eimer steht, haben wir gleich auch noch die Wasserspülung für die Toilette. Was sagt man dazu!

Nach dem Mittag machen wir noch unseren obligatorischen Akklimatisationsspaziergang und laufen ein paar Höhenmeter hinauf. Dazu wandern wir hinter Manang den Hang hinauf zu einer kleinen Stupa.

Unter uns liegt Manang und ein türkisfarbener Gletschersee. Gegenüber stehen die 7.000er Annapurna II-IV und der Gangapurna. Dann geht’s zurück zur Lodge. Den Rest des Tages haben wir frei.

Wir gehen auf Stadterkundung. Schnell finden wir eine Bäckerei und komischerweise findet sich bald fast die gesamte Gruppe dort wieder ein. Bei Kaffee und warmen Apfelstrudel lassen wir es uns gut gehen.

So gestärkt schlendern wir danach durch sämtliche Geschäfte. Hier findet man eigentlich fast alles, was man auf einer Trekkingtour benötigt. So verwundert es auch nicht, dass sich manch einer aus unserer Gruppe noch ein bisschen mit Ausrüstungsgegenständen eindeckt.

Wir beobachten noch den Sonnenuntergang und wie die letzten Sonnenstrahlen des Tages die Spitzen der hohen Berge zum Glühen bringen. Danach ziehen wir uns in die Lodge zurück. Es ist mittlerweile auch ziemlich kalt geworden.

Morgen haben wir eine schöne, aber auch anstrengende Tour vor uns.

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