Sonntag, 29. Oktober 2017

Unsere erste Etappe führt uns von Soti Khola nach Macha Khola. Ab heute gibt’s früh morgens immer das gleiche Ritual. Aufstehen, Tasche packen und rausstellen, Frühstück und dann Abmarsch.

8 Uhr geht’s los. Die Wanderschuhe sind geschnürt, der Rucksack geschultert und der Fotoapparat bereit. Die ersten Schritte auf unserer Manaslu-Umrundung vollziehen wir noch auf der Straße, soweit man das als Straße bezeichnen kann.

Von Soti Khola nach Macha Khola

Doch schon bald verlassen wir diese, weil sie noch gebaut wird. Wir steigen zum Fluss hinab und überqueren unsere erste Hängebrücke auf der Tour. Unzählige werden folgen. Gezählt haben wir sie nicht.

Auf der anderen Flussseite geht es jetzt im dichten Wald weiter. Es ist warm, die Luftfeuchtigkeit ist hoch, schnell kommen wir ins Schwitzen. Im Wald steigen wir wieder bergauf. Durch die Feuchtigkeit sind die Wege rutschig. Im Augenblick kann man kaum glauben, dass wir im Himalaya unterwegs sind. Einzig das ständige auf und ab erinnert uns daran.

Dann führt uns der Weg erneut hinunter zum Fluss und auf die andere Seite. Wir kommen durch mehrere kleine Ortschaften. Diese sind von Reisfeldern umgeben. Mitten durch diese Felder führt uns der Pfad bis zum Ort Lapubesi. Hier machen wir unsere Mittagspause. Wie auf meinem letzten Nepaltouren schon üblich, gibt’s es zur Mittagspause Nudelsuppe und Tee. Eine zusätzliche Cola sorgt dafür, den Zuckerhaushalt wieder auszugleichen.

Die nächste Hängebrücke ist gesperrt. Steinschlaggefahr. Oberhalb der Brücke wird die Straße gebaut. Bagger holen große Felsblöcke aus dem Hang. Immer wieder donnern diese den Hang hinab. Unterhalb der Hängebrücke führt ein Pfad den Hang zum Fluss hinab. Wir folgen den Einheimischen und Träger diesen Pfad hinunter zu Fluss. Irgendwo wird es ja weiter gehen.

Die nächste Zeit laufen wir entlang des Flussbettes bis ein kleiner Trampelpfad zurück auf den ursprünglichen Weg führt.

Die nächste Ortschaft ist Macha Khola, unser heutiges Tagesziel. Wir erreichen unsere Lodge gegen 17:30 Uhr. Unsere Träger sind noch nicht da. Die heutige Etappe war lang und warm. Mit dem ganzen Gepäck waren die Träger nicht so schnell wie wir. Das wird sich die nächsten Tage und Wochen aber ganz gewiss ändern.

Was soll man schon machen, während wir auf das Gepäck warten. Wir haben heute viel geschwitzt, also muss der Flüssigkeitsverlust wieder ausgeglichen werden. Ein kühles Gorkha Bier ist da sehr hilfreich.

Als das Gepäck da ist, gibt’s erst mal eine Dusche. Staub, Schweiß und Dreck müssen vom Körper. 19 Uhr ist Abendbrotzeit. Heute stehen Bratkartoffel, Eier und Gemüse auf der Speisekarte. Danach sitzen wir noch eine Weile zusammen.

Doch schon bald ziehen wir uns in die Zimmer zurück. Ein langer Tag liegt hinter uns.

[Werbung]