12. September 2004:

Bevor wir heute weiterfahren, habe einige aus unserer Gruppe noch eine besondere Verabredung. Deshalb heißt es auch wieder zeitig aufstehen. Um 7.00 Uhr werden wir vom Hotel abgeholt. Wir wollen auf den Colorado River.

Ein örtliches Touristik-Unternehmen bringt uns mit einem Bus zu unserem Startpunkt, den Glen Canyon Dam. Durch diese Staumauer ist der Lake Powell entstanden.

Am Fuß der Staumauer wollen wir unsere Schlauchboote besteigen. Um dorthin zu gelangen fahren wir durch einen langen Tunnel durch die Felsen. Für die Amerikaner ist das Gebiet um die Staumauer sicherheitstechnisch ziemlich hoch angesiedelt. Aus diesem Grund müssen wir alle Taschen und Rücksäcke abgeben. Diese werden kontrolliert und separat durch den Tunnel gefahren. An der Staumauer erhalten wir unsere Sachen wieder zurück. Ob das wirklich was bringt, wissen nur die Amerikaner selbst oder auch nicht! Als nächstens erhalten wir Schutzhelme! Denn wir müssen um zu den Booten zu gelangen, die nächsten 5 Meter unter einer Brücke hindurch laufen (siehe Foto). Uns könnte ja jemand etwas auf den Kopf werfen und wir verklagen dann vielleicht das Unternehmen! Vorsicht muß sein.

Jetzt geht es endlich auf die Schlauchboote. Die nächsten 25 Kilometer des Colorado River sind unsere. Wärend wir den Fluss hinunter fahren, erzählt uns unser Bootsführer einiges Wissenswertes über den Fluss und seine Flora und Fauna.

Rechts und links von uns erheben sich steile Felswände bis zu 400 Metern in die Höhe. An einer Stelle machen wir Halt und verlassen unsere Boote. Wir sehen uns Felsenmalereien an, die Indianer hier vor vielen Jahren hinterlassen haben. Das Wasser des Colorado River ist sehr sauber und auch sehr kalt. An einigen Stellen ist der Fluss nicht sehr tief, so daß man den Grund sehen kann an anderen Stellen wiederum, ist der Fluss mehrere Meter tief.

Nach 3 Stunden erreichen wir das Ziel unserer Fahrt. Hier wartet auch schon der Rest unserer Gruppe auf uns. Sie konnten heute etwas länger schlafen, dafür haben sie aber auch einen interessanten Ausflug verpasst.

Jetzt geht unsere Reise mit dem normalen Programm weiter. In Kanab machen wir Rast zur Mittagspause. Diese fällt heute jedoch nicht so üppig aus. Da die Mormonen in Utah, anderes als der Rest der USA, am Sonntag nicht arbeiten, haben die meisten Geschäfte oder Restaurants heute geschlossen. Nur ein Supermarkt hat geöffnet. Hier decken wir uns mit dem Nötigsten ein. Außerdem müssen wir hier auch unsere Uhr um eine Stunde umstellen. Jetzt haben wir 8 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland.

Nach dem Mittag fahren wir zum Ziel unserer heutigen Tagesetappe, dem Bryce Canyon. Hier haben wir genügend Zeit um wandern zu gehen. Zuerst verschaffen wir uns aber von oben einen Überblick. Von Rand des Canyon hat man einen fantastischen Ausblick über die farbenprächtige Landschaft.

Vom Sunset Point aus machen wir uns über den Navajo Loop auf den Weg in den Canyon. Auf steil nach unten führenden Serpentinen geht es in den Canyon hinein. Dann müssen wir noch durch schmale Schluchten hindurch. Dafür werden wir anschließend mit einer wunderschönen Landschaft belohnt

Nach ca. der Hälfte des Navajo Loop biegen wir auf den Queens Garden Trail ab. So haben wir die Möglichkeit länger im Canyon zu bleiben. Überall stehen die sogenannten Hoodoos. Das sind diese schmalen, bizarre Felsspitzen, die für den Bryce Canyon so charakteristisch sind.

Über den Queens Garden Trail wandern wir weiter bis zum Sunrise Point. Dort werden wir von unseren Bus wieder erwartet. Wir können jedoch noch nicht losfahren. Someone is missing! Auf der Wanderung durch den Canyon ist jemand aus unserer Gruppe verlorengegangen. Jetzt wird unsere Reiseleiterin etwas hektisch! Nach einer Weile kommt ein Parkranger vorbei. Er erzählt uns, daß unser Vermisster am Sunset Point steht und auf uns wartet. Also fahren wir dorthin. Später im Bus erzählt er uns, das er sich etwas mit dem Treffpunkt vertan hat. Er dachte jedoch es ist besser dort zu warten, als ziellos durch den Park zu irren. Und das ist auch gut so! Auf diese Weise haben wir ihn sicher schneller wiedergefunden.

Jetzt fahren wir aber in unser Hotel, das Best Western Ruby’s Inn in Bryce. Da man hier nicht groß die Möglichkeit hat woanders hin zu gehen, essen wir heute im Hotel. Das wollen natürlich auch noch viele andere Hotelgäste machen. Also ist die Schlange ziemlich lang und wir stehen ziemlich weit hinten. Plötzlich wird jedoch eine Gruppe für einen Sechser-Tisch gesucht. Da wir zu sechst sind haben wir Glück. Wir marschieren zusammen mit der Kellnerin an der gesamten Schlange vorbei. Die Blicke einiger Gäste sind nicht sehr freundlich. Was soll’s. Entweder man ist wer, oder man ißt später.

Das Essen ist mal wieder sehr lecker. Es gibt Ribb’s. Satt und müde gehen wir diesen Abend ins Bett. Und wieder haben wir einen schönen Tag gehabt.

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