Von Pakding nach Namche Bazar

Freitag, 01. November 2019:

Zum Frühstück gibt’s deftige Kost. Bratkartoffeln, Spiegelei, Omelett, Toast – Was will das Trekkerherz noch mehr. Gut gestärkt kann es auf die nächste Etappe gehen.

Heute betreten wir den Sagarmatha Nationalpark. Doch vorher müssen wir noch ein paar Kilometer zurücklegen. Gegen 8 Uhr brechen wir auf. Die ersten Kilometer der heutigen Etappe geht es gemütlich auf gut ausgebauten Wegen nur langsam bergauf.

on Pakding nach Namche Bazar
Von Pakding nach Namche Bazar

Immer wieder kommen wir durch kleine Ortschaften durch. Auch heute sind wir nicht allein unterwegs. Wieder begleiten uns zahlreiche Trekker auf dem Weg. Ebenso viele Muli-Karawanen überholen uns bzw. kommen uns entgegen.

Das Wetter meint es sehr gut mit uns. Ein paar Wolken sind zu sehen, ansonsten blauer Himmel und strahlender Sonnenschein. Hier unter 3.000 Metern Höhe ist es auch noch sehr warm.

Jeder geht seine eigene Geschwindigkeit oder bleibt irgendwo immer wieder stehen um Fotos zu machen. So zieht die Gruppe sich etwas auseinander. Als wir gegen 11 Uhr in Monjo ankommen, wollen wir in der Buddha Lodge Mittagspause machen. Aber von Markus und Guido ist weit und breit nichts mehr zu sehen. Sie waren nicht zu stoppen und sind vornweg gelaufen. Egal. In Namche Bazar werden sind hoffentlich stoppen und auf uns warten.

So genießen wir auf der Terrasse der Lodge bei bestem Wetter unser Mittagessen und lassen es uns gut gehen. Ob Markus und Guido auch was zu essen bekommen?

Nach dem Mittag geht’s weiter. Kurz nach der Lodge kommen wir am offiziellen Eingang in den Sagarmatha Nationalpark an. Passang geht mit unsere Trekkingpermits zu den Parkrangern. Wir können direkt weitergehen.

Der Weg schlängelt sich durchs Tal immer entlang des rauschenden Dudh Koshi. Wir überqueren zwei weitere Hängebrücken und wandern anschließend auf ziemlich neu angelegten Wegen immer am Flussbett entlang. Als ich 2009 hier schon einmal durchgekommen bin, waren die Wege bei weitem noch nicht so gut ausgebaut.

Und dann können wir in der Ferne weit über dem Flussbett die wohl berühmteste aller Hängebrücken im Himalaya sehen. Gut 70 Meter über dem Fluss führt die Hillary-Bridge auf die andere Talseite. Etwas unterhalb sehen wir die alte Hillary Bridge. 2009 sind wir noch über diese Brücke gegangen. Heute führt der Weg nur noch über die neue Brücke.

Viele Stufen führen hinauf zur Brücke. Doch bevor wir darüber laufen können müssen wir eine ganze Weile warten. Unzählige Muli-Karawanen wollen ebenfalls über die Brücke. Diesen lassen wir den Vortritt. Doch irgendwann sind wir auch an der Reihe. Wir betreten die Brücke, tief unter uns rauscht der Fluss.

Das Brückengeländer ist mit vielen, im Wind wehenden Gebetsfahnen geschmückt. Wenn das kein Glück bringt, dann weiß ich es auch nicht.

Lange können wir nicht auf der Brücke verweilen. Hinter uns drängen die nächsten Gruppen uns zum Weitergehen.

Direkt nach der Hillary Bridge beginnen über 500 Höhenmeter steiler Aufstieg in die Sherpa-Hauptstadt des Khumbu nach Namche Bazar. Ab nun geht’s nur noch bergauf. Unzählige unterschiedlich hohe Stufen führen uns in Serpentinen immer weiter hinauf.

Auf halber Höhe nach Namche gibt es einen Abzweig nach rechts. Hier machen wir eine kurze Pause. Händler warten bereits mit Getränken und Obst auf die vielen Trekker. Gern kaufen wir denen auch etwas ab.

Wenn das Wetter mitspielt. Kann man hier kann man das erste Mal den Mount Everest sehen. Zwischen den Bäumen gibt es eine kleine offene Stelle und in der Ferne sehen wir die große massive Wand des Nuptse. Dahinter ragt ab und zu der Gipfel des höchsten Berges der Erde zwischen den Wolken heraus.

Schon bald drängt es uns weiter. Der Weg ist nun nicht mehr ganz so steil. Immer am Hang entlang schlängelt sich dieser weiter Richtung Namche Bazar. Irgendwann meint eine uns entgegenkommende Wanderin: „Nicht mehr weit. Noch eine Kurve.“

Naja, es waren dann vielleicht noch 3 bis 4 oder vielleicht auch 10 Kurven. Doch dann kommt tatsächlich Namche Bazar in Sichtweite. Am Ortseingang warten wir alle, bis die Gruppe wieder zusammen ist.

Dann geht es durch den Ort zu unserer Lodge. Gegen 14:15 Uhr kommen wir in der Khumbu Lodge an. Hier stellen wir aber nur kurz unsere Sachen ab und machen eine kleine Trinkpause.

Dann geht’s getreu dem Motto „Go high, sleep deep!“ noch ein paar Meter hinauf zur besseren Höhenanpassung. Immerhin sind wir hier schon fast auf 3.500 Meter Höhe. Wir laufen noch einmal aus dem Ort hinaus, hoch zum Everest Viewpoint oberhalb von Namche Bazar.

Wirklich viel sehen können wir hier oben heute vom Everest aber nicht. Mittlerweile sind viele Wolken aufgezogen. Die umliegenden Berge verschwinden im Wolkenmeer. Es wird kalt und zugig. Deshalb gehen wir auch bald zurück in die Lodge.

Wir bringen kurz unser Gepäck auf die Zimmer und dann ziehts uns schon wieder weiter. Wir wollen in die Hermans Bakery. Diese ist nicht weit weg von unsere Lodge. Nach dem anstrengenden Aufstieg haben wir uns leckeren Kuchen und heißen Kaffee verdient.

Bevor wir zurück in die Lodge gehen laufen wir noch ein bisschen durch die Straßen von Namche. Dabei entdecken wir einen Irish Pub! Willkommen im Himalaya! Natürlich müssen wir mal schauen, wie dieser von innen aussieht und was dort so alles angeboten wird. Es heißt doch immer, in der Höhe soll man viel trinken.

Zum Abendessen geht’s zurück in die Lodge. Heute Abend gibt’s das traditionelle nepalesische Dal Bhat. Danach besprechen wir den Ablauf des morgigen Tages. Wann gibt’s Frühstück und wann ist Abmarsch.

Danach, wie soll es auch anders sein, schauen wir nochmal, ob´s im Irish Pub noch etwas zu trinken gibt.

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