Schamanenritual und Wanderung am Kratersee

Mittwoch, 10. September 2025

Das Frühstück ist heute für 7:30 Uhr angesetzt. Doch schon vorher sehe ich viele aus unserer Reisegruppe durch die kleine Parkanlage der Hacienda laufen. Iris hat uns gestern erzählt, dass in den Büschen und Bäumen des Anlage Kolibris leben. So sind wir auf der Suche nach den kleinen, schnellen, aber auch scheuen Vögeln. Ab und zu entdecken wir welche in den Baumkronen. Für gute Fotos verstecken sie sich aber zu sehr zwischen den Ästen und Blättern.

Gut gestärkt vom Frühstück starten wir kurz nach 8:30 Uhr von der Hacienda in den Tag zur nächsten Tour. Eine kurze Busfahrt bringt uns zum ersten Ziel des heutigen Tages. Auf der Fahrt steigen unterwegs die Schamanin Rosita und ihre Tochter zu uns in den Bus.

Gegen 9:30 Uhr kommen wir am Parkeingang zum Nationalpark „Cotacachi Cayapas“ an. Später ist ein schamanisches Ritual geplant, welches uns Glück auf der Reise und vor allem Gesundheit bringen soll.

Doch jetzt gehen wir erst einmal auf eine kurze Wanderung entlang des Kratersees Laguna Cuicocha. Währenddessen bereiten Rosita und ihre Tochter das Ritual vor. Wir wandern ein kurzes Stück am Kraterrand entlang und steigen somit ein paar Höhenmeter hinauf. Für eine Umrundung des Sees reicht die Zeit leider nicht. 

Als wir zurück sind, treffen wir wieder auf Rosita und das Ritual kann beginnen. Rosita hat Blumen und unsere mitgebrachten Früchte auf einem Steinplatz in Schneckenform hergerichtet. Mit Gebeten und Gesängen vertreibt sie alles Schlechte und bringt uns Glück und Gesundheit. Die Früchte können wir anschließend verspeisen.

Danach räumen wir alles wieder zusammen, reinigen den Platz und gehen auf einem anderen Weg zurück zum Parkplatz.

Gegen 13:00 Uhr sind wir zurück am Bus. Nun fahren wir weiter nach Otavalo.

30 Minuten später sind wir im Zentrum von Otavalo. Hier machen wir Pause und haben Zeit durch den Ort zu schlendern. Gemeinsam laufen noch zu dem zentralen Markt. Hier erklärt uns Iris kurz, was wir alles finden können und wann wir uns wieder treffen wollen. Danach können alle allein losziehen und die Umgebung erkunden.  

Ich schließe mich Denise und Klaus an. Gemeinsam schauen wir uns die verschiedenen Stände mit Kunsthandwerk an. Hier hoffe ich, die nächsten Aufnäher für meinen Rucksack zu finden. Doch keiner der Stände bietet Aufnäher an. Ein Verkäufer schickt uns zu einem kleinen Geschäft in einer der Seitenstraßen. Dort werde ich tatsächlich fündig und bekomme meine Ecuador- und Galapagosaufnäher.

Nachdem wir genug von der Umgebung gesehen haben, machen wir in einen kleinen Kneipe Pause.

Unsere Mittagessen besteht aus einer Portion Nachos und einem Bier. Im Liveticker bekomme ich noch mit, dass unser SCM im Champions Leaguespiel gegen Paris zur Halbzeit führt. Dann müssen wir wieder los. Später erfahre ich, dass sie das erste Gruppenspiel der neuen Saison zu Hause 37:31 gewonnen haben.

15:00 Uhr sitzen wir im Bus und begeben uns in Richtung Süden. Wir überqueren erneut den Äquator und sind nun wieder auf der Südhalbkugel unterwegs. Wir fahren unserem heutigen Tagesziel Papallacta entgegen.

Wir kommen immer mehr ins Hochland. Die Wolken werden dichter. Irgendwann fängt es leicht zu regnen ans. Iris meint, wir sollen die Augen aufhalten. In der Region werden immer wieder Brillenbären nicht weit vom Straßenrand entfernt gesehen. Dann entdeckt Iris einen Brillenbär. Wir machen einen kurzen Halt am Straßenrand. Erst habe ich lange gebraucht, den Bären in der großen Entfernung überhaupt zwischen den Büschen zu finden. Doch dann bekomme ich ihn vor die Linse, auch wenn er sogar für mein Teleobjektiv sehr weit entfernt ist.

Nach dem Stopp setzen wir unsere Fahrt fort. Wir überfahren einen Pass mit 4.063 m Höhe (mein Höhenmesser zeigt allerdings nur 4.006 m an). Mittlerweile ist das Wetter immer schlechter geworden. Dichte Wolken hängen tief auf der Straße und es ist komplett verregnet. Ein Stopp macht gerade keinen Sinn. Nun geht’s wieder bergab auf die letzten Kilometer zum Ziel.

Gegen 18:30 Uhr kommen wir an unserer Unterkunft, der „Hostería Termas de Papallacta“ an. Wir bekommen unsere Zimmerschlüssel und bringen das Gepäck auf die Zimmer. Die Zimmer sind in schönen kleinen Bungalows untergebracht. Diese sind um die vielen Becken mit heißem Wasser aus den Thermalquellen verteilt.

Doch bevor wir ins Wasser springen, geht es zuerst zum Abendessen. Heute gibt’s ein leckeres Steak auf heißem Stein.

Nach dem Essen schlüpfen wir in die Badesachen und schon bald finden wir uns alle in den Wasserbecken wieder. Im heißen Wasser kann man es gut aushalten, auch wenn von oben immer wieder der Regen auf uns niedergeht. So lassen wir den Abend entspannt ausklingen.