Mit dem Schnellboot von Santa Cruz nach Isabela

Mittwoch, 17. September 2025

Wir sind im Urlaub, aber trotzdem heißt es schon wieder zeitig aufstehen. Um 05:45 Uhr stehen wir unten im Hotel im Frühstücksbereich und holen uns einen Kaffee. Ein ausführliches Frühstück gibt’s im Hotel nicht mehr.

Bereits um 05:55 Uhr steigen wir mit unserem Gepäck in den Bus und fahren die paar Minuten zum Hafen.

Am Hafen läuft es fast ab, wie auf einem Flughafen. Wir stellen uns direkt in die Schlange für unser gebuchtes Schnellboot nach Isabela. Während wir hier warten, holt Iris unsere Tickets am Schalter ab. Jeder bekommt eine Art Bordkarte zum Umhängen, auf welcher der Name des gebuchten Bootes steht.

Bevor es auf die Boote geht, wird unser Gepäck durchleuchtet. Wir müssen sowohl unsere Rucksäcke als auch die Taschen auf das Band für das Röntgengerät legen. Auch hier wird kontrolliert, ob nicht doch irgendwelche verbotenen Dinge von den Inseln geschmuggelt werden. So schnell wie das alles geht, habe ich aber meine Zweifel, dass hier gründlich kontrolliert wird.

Wir bekommen das erste Taxiboot zur Schnellfähre. Das hat den Vorteil, dass wir uns auf dem Schnellboot „Cally I“ die Sitze aussuchen können. Idealerweise sitzt man fast ganz hinten in den Booten. Ganz vorn springen die Boote mehr über die Wellen. Ganz hinten an den Motoren ist die Wahrscheinlichkeit nass zu werden sehr hoch. Immer wieder spritzt Meerwasser in das hinten offene Boot hinein.

Trotzdem dauert es mit der Abfahrt noch etwas. Es kommen immer wieder Taxiboote mit weiteren Passagieren. Gegen 7:00 Uhr ist der letzte Platz im Boot belegt und wir fahren los.

Wir brauchen gute 2 Stunden für die 87 Kilometer Überfahrt nach Isabela. Kurz nach 09:00 Uhr kommen wir in Puerto Villamil auf Isabela an. Wieder geht’s in Wassertaxis, die uns an das Pier fahren.

Unser Guide Nelly erwarten uns schon am Bootssteg. Nach einer kurzen Fahrt kommen wir im Hotel Iguana an. Hier bleiben wir die nächsten 3 Nächte. Wir beziehen unsere Zimmer und treffen uns wenig später wieder in der Hotellobby.

Den Vormittag nutzen wir für einen kleinen Orientierungsbummel vom Hotel zum Strand. Zum Baden ist hier das Meer zu stürmisch. Wir laufen am Strand entlang und entdecken so die ersten Meerechsen auf dem Lavagestein.

Um 11:30 Uhr sind wir zurück im Hotel. Es wird Zeit den Wanderrucksack und die Fotoausrüstung für heute Nachmittag zusammenzupacken.

Eine Stunde später geht’s in das ganz in der Nähe befindliche kleine Restaurant „Albita Grill“ zum Mittagessen. Das Restaurant wird für die nächsten Tage unser Stammlokal zum Essen sein.

Unsere Wanderausrüstung für den Nachmittag haben wir gleich mitgenommen. So starten wir direkt von hier zu unserer Tour.

Mit einem Chiva, einem offenen Bus mit Holzbänken, fahren wir zum Startpunkt unserer Wanderung. Wir fahren entlang der Küste westlich aus Puerto Villamil heraus. Irgendwann ist die öffentliche Straße zu Ende und wir erreichen den Eingang zum Nationalpark. Ab hier geht es zu Fuß weiter. Wir wollen zur „Mauer der Tränen“. 

Ein Kies- und Schotterweg führt uns entlang verschiedener Aussichtspunkte. Mal kommen wir direkt an die Küste und können auf das Meer hinausschauen. Dann wieder geht’s mehr in Richtung Landesinnere und wir stehen plötzlich vor kleinen Seen.

Aber egal wohin wir laufen, die Meerechsen als treue Begleiter treffen wir überall an. Sie liegen mitten auf dem Weg, haben alle Vier von sich gestreckt und wärmen sich in der Sonne auf. Auch Landschildkröten finden wir an unserem Weg. Die erste Schildkröte überholt uns sogar auf der Ladefläche eines Pickups der Parkranger. Die Ranger haben die Schildkröte kurz vor der Stadtgrenze auf ihrem Ausflug eingefangen und bringen sie nun zurück in den Nationalpark.

Nach einer guten Stunde und 5 Kilometern Fußweg erreichen wir die „Muro de las Lagrimas“, die „Mauer der Tränen“. Die wenigsten wissen, das die Insel Isabela früher auch eine Strafkolonie hatte. Die Mauer wurde in den 1940er und 1950er Jahren von Gefängnisinsassen errichtet. Ein sinnloses Projekt, welches sich brutale Wärter zur Qual der Gefangenen haben einfallen lassen.

Auf dem gleichen Weg, den wir gekommen sind, geht es danach zurück. Ab und zu biegen wir kurz auf Seitenwege ab. Zwischen Mangrovenbüschen entdecken wir einen jungen Seelöwen. Wir erreichen den Parkplatz und steigen wieder in den Chiva. Dieser bringt uns zurück ins Hotel, wo erstmal ein kühles Bier und später eine erfrischende Dusche auf mich warten.

19:00 Uhr gehts zum Abendessen in den „Albita Grill“.